Eine Kultur des Friedens fördern     

                                                                            Symposium in Biberach

 

Bedeutende Referenten beim Friedenssymposium

Chance des Brückenschlags zwischen Experten und Bevölkerung   

 „Dialog statt Zusammenprall der Kulturen“, so der brennend aktuelle Titel des Vortrags von Professor Dr. Dr. h.c. Hans Küng, mit dem der prominente Theologe, Gründer und Präsident der Stiftung Weltethos zur Eröffnung des Symposiums „Eine Kultur des Friedens fördern“ am Freitag, 17. 9., 19 Uhr in der Stadthalle Biberach Rolle und Herausforderungen von Religionen in Kulturkonflikten der Gegenwart beleuchtet (Saalöffnung: 18.15 Uhr). Auch im weiteren Verlauf der Wochenend-Tagung aus Anlass des 70. Geburtstags von Friedensforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas , der in Biberach aufwuchs und in Bremen lebt, werden hochkarätige Experten zu hören sein. Damit beabsichtigen die Veranstalter (AKE, Friedensbündnis, Eine-Welt-Laden und Freunde der VHS) auch einen Brückenschlag zwischen möglichst vielen Interessierten aus  der Bevölkerung mit namhaften Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Bildung und Medien.

Am Samstag, 18.9, 14.30 Uhr spricht im Hans-Liebherr-Saal der Biberacher Stadthalle der Direktor der Hessischen Stiftung Friedens-und Konfliktforschung (HSFK), Prof. Dr. Harald Müller, über heutige und künftige Weltkonflikte sowie Möglichkeiten ihrer Bearbeitung. Er lehrt an der Universität Frankfurt/Main, ist Gastprofessor an der John Hopkins Universität Bologna/Italien und hat sich als einer der besten Kenner der internationalen Rüstungskontroll- und Abrüstungsproblematik einen Namen gemacht;  so nahm er unlängst als Sachverständiger an der Überprüfungskonferenz für den nuklearen Nichtverbreitungsvertrag in New York teil und gehört zu einer Arbeitsgruppe, die sich mit Realisierungschancen von US-Präsident Obamas Vision einer atomwaffenfreien Welt beschäftigt. Harald Müller veröffentlichte Bücher wie „Amerika schlägt zurück. Die Weltordnung nach dem 11. September“, „Das Zusammenleben der Kulturen“ als Antwort auf Huntingtons Thesen über deren angeblichen Zusammenprall, „Weltmacht Indien“ oder „Wie kann eine neue Weltordnung aussehen?“

Um konkrete „Friedensarbeit in Konfliktherden der Welt“ geht es in einem weiteren Vortrag, den der Botschafter der Schweiz in Georgien, Dr. Günther Bächler am Samstag um 16 Uhr hält. Der Politikwissenschaftler und praxiserfahrene Diplomat war u.a. als Spezialgesandter im Friedensprozess in Nepal tätig und beschäftigte sich danach mit der Konfliktbearbeitung im sudanesischen Darfur. Im Rahmen der Vermittlung der UNO und der afrikanischen Union ist Dr. Bächler seit 2009 aktiv an den Darfur-Gesprächen in Doha (Qatar) beteiligt. Susanne Babila vom Südwestrundfunk, die ebenfalls mehrjährige Erfahrungen aus ihrer Arbeit für Radio und Fernsehen in afrikanischen Ländern und Mexiko mitbringt, kommentiert Bächlers Ausführungen.

Sie nimmt auch an einem Podiumsgespräch am Samstag ab 17.30 Uhr teil, bei dem aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert wird, welche Orientierungshilfen das zivilisatorische Hexagon, ein theoretisches Denkmodell von Dieter Senghaas, für die Friedensgestaltung bieten kann. Weitere Diskutanten auf dem Podium sind Herbert Beck, Stellvertretender Ressortleiter der Schwäbischen Zeitung aus Leutkirch, der Ko-Leiter des Instituts für Friedenspädagogik aus Tübingen, Uli Jäger, der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster sowie – anders als bisher verbreitet – Professor Senghaas selbst.

Mit seinem darauf folgenden Vortrag ab 20 Uhr über „Klassische Musik als Quelle für eine Kultur des Friedens“, zu dem der Jubilar auch Hörbeispiele präsentiert, klingt das öffentliche Festsymposium aus. Während für den Eröffnungsvortrag von Professor Küng am Freitag-Abend eine Gebühr von 6.-/ermäßigt 3.-Euro erhoben wird, ist der Eintritt bei sämtlichen Samstags-Veranstaltungen frei.

 

Eine Kultur des Friedens fördern

Öffentliches Symposium in Biberach

Stadthalle, 17./18. September 2010

Obwohl hochkarätige Experten beim Biberacher Symposium zur Kultur des Friedens zu Wort kommen, wendet sich dieses keineswegs vorrangig an ein wissenschaftliches Fachpublikum, sondern an die breite Öffentlichkeit. Alle, die daran interessiert sind, wie eine Kultur des Friedens gefördert werden kann, sind herzlich zur Teilnahme an den Veranstaltungen eingeladen, die auch auswahlweise bzw. einzeln besucht werden können!

Das außergewöhnliche Symposium aus Anlass des 70. Geburtstages des aus Biberach stammenden international renommierten Friedensforschers Professor Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas (Abitur 1960 am Wieland-Gymnasium) bietet somit eine besondere Chance, neueste Erkenntnisse der Friedensforschung allgemeinverständlich und bezogen auf die aktuelle Lage vermittelt zu bekommen. Den Veranstaltern, Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE), Friedensbündnis, Eine-Welt-Laden und den Freunden der Volkshochschule, geht es somit auch darum, die Festveranstaltung zu einem geistigen Brückenschlag mit einem direkten Gedankenaustausch zwischen aufgeschlossenen Menschen aller Altersgruppen der Region und namhaften Vertretern der Wissenschaft, der Politik und der Medien zu nutzen.

Im Eröffnungsvortrag am Freitag, 17. 9., 19 Uhr erläutert der prominente Tübinger Theologe und Präsident der Stiftung Weltethos Professor Dr. Dr. h.c. Hans Küng unter dem Titel „Dialog statt Zusammenprall der Kulturen“ Rolle und Herausforderungen von Religionen in gegenwärtigen Kulturkonflikten.

Das weitere Programm des Symposiums am Samstag-Nachmittag ab 14.30 Uhr beinhaltet vier Einzelveranstaltungen. Zunächst spricht Prof. Dr. Harald Müller, Direktor der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung aus Frankfurt am Main über heutige und zu erwartende Weltkonflikte sowie Möglichkeiten ihrer Bearbeitung. Um 16 Uhr wird Dr. Günther Bächler – Vermittler aus der Schweiz in internationalen Krisen und deren Botschafter in Georgien – über „Friedensarbeit in Konfliktherden der Welt“ referieren sowie von der Hörfunk- und Fernsehjournalistin Susanne Babila (SWR Suttgart) kommentiert werden. Das „zivilisatorische Hexagon“ – ein modellhaftes Konzentrat aus Senghaas‘ jahrzehntelanger Friedens- und Entwicklungsforschung ist um 17.30 Uhr Gegenstand eines Podiumsgesprächs. Daran beteiligen sich als Vertreter der Wissenschaft wiederum Dr. Bächler, als Repräsentant der Politik MdB Martin Gerster, aus dem Bildungsbereich Uli Jäger vom Tübinger Institut für Friedenspädagogik und aus den Medien Herbert Beck von der Schwäbischen Zeitung, Leutkirch sowie Susanne Babila vom Südwestrundfunk. Angestrebt wird eine Klärung darüber, ob und wie das Modell von Professor Senghaas mit seinen sechs Bedingungsfaktoren zur Gestaltung dauerhaften Friedens als Orientierungshilfe in verschiedenen Bereichen genutzt werden kann. Hier wie im Anschluss an die  Nachmittagsreferate besteht die Möglichkeit, auch aus dem Publikum heraus Fragen an die Fachleute zu richten.

Ein Vortrag des Jubilars Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas am Samstag-Abend um 20 Uhr über „Klassische Musik als Quelle für eine Kultur des Friedens“ (mit ausgewählten Hörbeispielen) bildet den Abschluss des öffentlichen Symposiums.

 

Literatur

Hans Küng
Anständig wirtschaften:
Warum Ökonomie Moral braucht



Hans Küng
Was ich glaube



Hans Küng / Klaus M. Leisinger / Josef Wieland
Manifest Globales Wirtschaftsethos Manifesto Global Economic Ethic: Konsequenzen und
Herausforderungen für die Weltwirtschaft Consequences and Challenges for Global Businesses



Hans Küng
Projekt Weltethos



Hans Küng / Dieter Senghaas
Friedenspolitik. Ethische Grundlagen internationaler Beziehungen



Dieter Senghaas
Zum irdischen Frieden



Helmut Breitmeier / Michèle Roth / Dieter Senghaas
Sektorale Weltordnungspolitik: Effektiv, gerecht und demokratisch?


Dieter Senghaas
Klänge des Friedens: Ein Hörbericht



Harald Müller
Weltmacht Indien
Wie uns der rasante Aufstieg herausfordert



Harald Müller
Amerika schlägt zurück
Die Weltordnung nach dem 11. September



Harald Müller
Das Zusammenleben der Kulturen.
Ein Gegenentwurf zu Huntington.




Harald Müller
Wie kann eine neue Weltordnung aussehen?
Wege in eine nachhaltige Politik