Archiv 2018/19
Schwäbische Zeitung
27. September 2019
Unterschriftenaktion
zur Reform und Stärkung der Vereinten Nationen
Friedenschancen und
Bekämpfung von Fluchtursachen
Dr. Reinhard Erös und
Annette Erös über Zukunftsperspektiven in Afghanistan
Der Krieg in Afghanistan gehört zu den
langwierigsten und blutigsten Gewaltkonflikten unserer Zeit. Er forderte
nicht nur zahlreiche Todesopfer und unzählige Verletzte, sondern trieb
bis heute auch Millionen Menschen in die Flucht. Friedenshoffnungen
wurden immer wieder enttäuscht. Inzwischen ist es – lange kaum
vorstellbar – zu Gesprächen zwischen Taliban und US-Amerikanern
gekommen.
Gibt es jetzt tatsächlich Friedenschancen? Wie sieht
die Bilanz ausländischer Interventionen, einschließlich des deutschen
Engagements, aus und welche Aussichten gibt es für den Wiederaufbau und
ein friedliches Zusammenleben in Afghanistan? Wie können Fluchtursachen
so bekämpft werden, dass rückkehrwillige Geflüchtete in ihrer Heimat
eine Bleibeperspektive sehen, anstatt erneut Gefahren für Freiheit und
Leben befürchten zu müssen.
Dr. Reinhard Erös, Bundeswehr-Oberstabsarzt a.D. und
Buchautor sowie seine Ehefrau Annette Erös, die über 30-jährige
Erfahrungen in dem Land am Hindukusch verfügen und dort seit 1998 ihre
„Kinderhilfe Afghanistan“ durchführen, gehen in ihrem Vortrag auf solche
Fragen ein. Damit dürfte auch deutlich werden, ob bzw. wie Deutschland
und die Europäische Union künftig besser zu nachhaltigem Frieden und
gerechter Entwicklung beitragen können.
Es laden Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE),
Friedensbündnis und der Weltladen Biberach, in den großen Saal des
Gemeindezentrums St. Martin nach Biberach ein. Die öffentliche Vortrags-
und Diskussionsveranstaltung am Freitag, 20. September 2019, 19.30 Uhr
ist auch als Beitrag zum internationalen Weltfriedenstag gedacht, der
jährlich einen Tag später von den Vereinten Nationen begangen wird. Der
Eintritt ist frei.
Unterschriftenaktion zur
Reform und Stärkung der Vereinten
Nationen in Biberach an der Riss mit Unterstützung des
Friedensforschers Professor Dieter Senghaas
Vereinte Nationen
stärken!
Unterschriftenaktion des
AKE
Anlässlich der Vorstellung und lebhaften Diskussion
des diesjährigen Friedensgutachtens bei einer öffentlichen Veranstaltung
von Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und Biberacher
Friedensbündnis (SZ-Ankündigung am 9. Juli) zeigte sich kürzlich auch,
wie die Vereinten Nationen (VN) v. a. wegen der Überbetonung einseitig
nationaler Interessen durch manche Regierungen unter Druck sind, somit
dringende Aufgaben oft schwer oder nur teilweise erfüllen können.
Auch deshalb sammelt der AKE am Samstag-Vormittag,
3. August auf dem Wochenmarkt in Biberach weitere Unterschriften für
seine Stellungnahme zur Reform und Stärkung der Organisation der VN, um
sie an maßgebliche Entscheidungsträger, z. B. in der Bundesregierung,
weiterzuleiten. In der deutschen Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrat
(Jahresbeginn bis 2021) wird eine günstige Chance für zusätzliche
Impulse notwendiger Innovationen in den VN gesehen.
Denn ob es um globale Maßnahmen gegen die
Klimakatastrophe, um die Beendigung und Verhinderung von
Gewaltkonflikten, das drohende konventionelle wie nukleare Wettrüsten
(ein Schwerpunkt im Friedensgutachten 2019) oder um das wieder
zugenommene Hungerproblem in Ländern des Südens geht, die Vereinten
Nationen können dazu (so die Meinung im AKE) umso wirksamere Beiträge
leisten, je eher sie zielführend reformiert bzw. gestärkt werden.
Von dem aus Biberach
stammenden, in Bremen lebenden Professor Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas,
einem der Gründungsväter der Friedensforschung in Deutschland, erhielt
der AKE-Vorsitzende inzwischen die Mitteilung, dass auch der
international renommierte Wissenschaftler die Stellungnahme des
Arbeitskreises Entwicklungspolitik zur Reform und Stärkung der Vereinten
Nationen mit seiner Unterschrift unterstützt.
Süddeutsche Zeitung,
16. Juli 2019
Schwäbische Zeitung,
05. Juni 2019
Schwäbische Zeitung,
27. April 2019
Süddeutsche Zeitung,
23. April 2019
Schwäbische Zeitung,
06. März 2019
Schwäbische Zeitung,
15. Dezember 2018
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Gerster,
im Anhang überlasse ich Ihnen die jüngste Stellungnahme des AKE Biberach anlässlich der Wiederaufnahme Deutschlands als nichtständiges Mitglied in den Weltsicherheitsrat samt einer Presseveröffentlichung darüber. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Möglichkeiten nutzen könnten, sich für die darin artikulierten Anliegen zur Reform und Stärkung der Vereinten Nationen einzusetzen.
Mit bestem Dank für Ihre Bemühungen und freundlichen Grüßen
Dr. Alfons Siegel
AKE-Vorsitzender
Sehr geehrter Herr Siegel,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 14. Januar.
Gerne antworte ich auf Ihr Schreiben.
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich seit vielen
Jahren aktiv für eine Stärkung und Reformierung der Vereinten Nationen
ein. Die Vereinten Nationen handlungsfähiger zu machen und damit
insbesondere Konflikte besser bewältigen zu können, ist eine zentrale
Herausforderung der nächsten Monate und Jahre.
Die Bundesregierung hat daher von Beginn an aktiv
die Bemühungen von Generalsekretär Antonio Guterres unterstützt, das
VN-System weitreichend zu reformieren. Mit schlankeren und effizienteren
Strukturen soll so die Organisation auf veränderte Herausforderungen
angepasst werden.
Um die angesprochenen Konflikte besser bewältigen zu
können, sind die Vereinten Nationen insgesamt stärker auf die
Krisenprävention auszurichten.
Beispielsweise setzt sich Deutschland für die von
Guterres hervorgebrachte "Action 4 Peacekeeping"- Agenda ein und
unterstützt weiter den wichtigen Aufbau krisenpräventiver Instrumente
wie beispielsweise Mediationskapazitäten der VN.
Welche Bedeutung wir einer starken VN-Organisation
beimessen, ist an unserer erneuten zweijährigen Mitgliedschaft im
VN-Sicherheitsrat erkennbar. Gerade in diesen Tagen hat Außenminister
Heiko Maas an einer Sitzung des VNSR zum Thema Klimaschutz teilgenommen.
Wir sind von der Notwendigkeit überzeugt, den
Sicherheitsrat den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Deutschland
setzt sich daher gemeinsam mit seinen G4-Partnern Brasilien, Indien und
Japan für eine umfassende Reform des Sicherheitsrats ein. Gemeinsam mit
der großen Mehrheit der VN-Mitgliedstaaten plädieren wir für den
baldigen Beginn konkreter Verhandlungen. Die seit 2009 in einem
informellen Plenum der VN-Generalversammlung geführte Diskussion dazu
hat leider noch keine konkreten Ergebnisse erbracht. Wir führen dies vor
allem auf die sehr unterschiedlichen Vorstellungen der
VN-Mitgliedstaaten über die Ausgestaltung der Reform zurück.
Martin Gerster
MdB
Bericht
über die Auswirkungen der großen Flut
im südindischen Kerala
Ehepaar
Rieger aus Oggelshausen schildert Eindrücke von einer Reise
Über die
Auswirkungen der verheerenden Flut im südindischen Bundesstaat Kerala
berichteten Johanna und Paul Rieger aus Oggelshausen am Federsee in
einer öffentlichen Veranstaltung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik
(AKE) im Biberacher Gemeindehaus St. Martin.
Als im August die ersten Nachrichten und Bilder von den überschwemmten
Gebieten eintrafen, zeigte man sich auch beim AKE äußerst betroffen,
nicht zuletzt da er über lange Jahre hinweg im dortigen Idikki ein
Entwicklungsprojekt gefördert hatte.
Aus einem Bericht der Schwäbischen Zeitung erfuhr man vom Engagement des
Ehepaars für die Diözese von Palakkad in Kerala, nahm Kontakt mit ihm
auf und überreichte ihm einen größeren Betrag zu dessen Spendenaktion.
Jetzt konnten die beiden nach einer Fahrt in einige der betroffenen
Gebiete eine Schilderung über die aktuelle Lage abgeben.
Vor allem die Bilder, die sie zeigten, machten die anwesenden Gäste sehr
betroffen und ließen die Wucht erahnen, mit welcher die gewaltigen
Wassermassen aus den heftigsten Monsunregen seit langem das Land
heimgesucht hatten.
Ganze Häuser waren weggerissen worden, von vielen anderen blieben nur
noch wenige Reste stehen. Weggebrochene Straßenstücke, andere mit dicken
Schlammschichten überzogen, die in der nachfolgenden Hitze zu einem
schier undurchdringlichen Belag austrockneten,
machten viele Zufahrtswege vor allem in den Bergregionen
unpassierbar.
Über die zahlreichen Staudämme, die es in Kerala gibt, strömte das
Wasser hinweg und ergoss sich in die Täler. Etliche Großstädte wurden
dabei überflutet.
Obgleich in der besuchten Gegend nur wenige Menschenleben zu beklagen
gewesen seien, waren doch im gesamten Bundesstaat Hunderte von
Todesopfer zu verzeichnen.
Dass es nicht noch mehr waren, ist auch der raschen und effektiven
Soforthilfe der indischen Armee zu verdanken. In zahllosen
Hubschraubereinsätzen wurden Menschen aus äußersten Notlagen gerettet
und die Versorgung mit Nahrung und Hilfsgütern im bergigen Gelände
weitgehend sichergestellt. Es gelang auch Epidemien in dem heißen Land
zu verhindern.
Weit weniger gut, so die Einschätzung der beiden Besucher aus dem
Biberacher Landkreis, sei es mit der staatlichen Unterstützung
beim beginnenden Neuaufbau bestellt. Dadurch erhielten
Privatinitiativen wie die des Bischofs von Palakkad, dem sie ihren
Spendenbetrag zur Verfügung stellten, besondere Bedeutung.
Ein Gremium wähle dort aus den eingegangenen Anträgen nach besonderer
Dringlichkeit und Bedürftigkeit aus. Die Auszahlung der Hilfsgelder
bliebe jedoch an den jeweiligen Baufortschritt gebunden.
Insgesamt aber, so die Einschätzung des Ehepaares, werde es noch lange
dauern, bis sich der südindische Bundesstaat von den verheerenden Folgen
dieser Jahrhundertflut erholt habe.
Schwäbische Zeitung
02. Oktober 2018
Schwäbische Zeitung
04.09.2018
Schwäbische Zeitung
20.06.2018
Schwäbische Zeitung
19.05.2018