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Nach einem Jahr
Svenja Schulze
Wie steht’s um
Entwicklungspolitik?
Wie steht es um die
deutsche Entwicklungspolitik nach einem Jahr Svenja Schulze als dafür
zuständiger Bundesministerin und fast einem Jahr Krieg in der Ukraine?
Wieviel Aufmerksamkeit und Mittel sind noch dafür vorhanden, um den
Kampf gegen den verschärften Hunger und die globale Armut so zu führen,
dass daraus nicht noch zusätzliche Gefahren für den Weltfrieden
entstehen? Um solche und ähnliche Fragen geht es beim öffentlichen
Monatstreff des Arbeitskreises Entwicklungspolitik e.V. (AKE) am
Mittwoch, 15. Februar, 19 Uhr im Nebenzimmer des Hotels „Eberbacher
Hof“, Schulstraße 11, in Biberach.
AKE-Mitglieder werden dabei u. a. anhand von Reden und Interviews von
Ministerin Schulze deren Ziele, Werte sowie politisches Handeln unter
die Lupe nehmen und zur Diskussion stellen. Nicht zuletzt geht es dabei
um den Vergleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit deutscher
Entwicklungspolitik in der aktuellen Situation. So wird der Frage
nachgegangen, inwieweit der russische Angriffskrieg die Ernährungslage
in der sogenannten Dritten Welt verschlimmert hat, was dazu bisher
unternommen wurde und welche Konsequenzen daraus für die weitere
Entwicklungspolitik gezogen werden sollten. Besonders interessant dürfte
es sein, ob und gegebenenfalls welche Veränderungen es mit der nun seit
über einem Jahr amtierenden Bundesministerin gibt, ob etwa neue Akzente
mit ihrer Ankündigung einer „feministischen Entwicklungspolitik“ zu
erkennen sind.
Projekt Espinar
Afrika-Erfahrungen
als Schwerpunkt
Stefan Mangos beim AKE-Monatstreff
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres 2023, in dem der seit 1973 in der Stadt und im Landkreis Biberach aktive Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) sein 50-jähriges Bestehen begeht, lädt die Aktionsgruppe am Dienstag, 10. Januar, 19 Uhr zu einem öffentlichen Monatstreff in das Nebenzimmer des Restaurants/Hotels „Eberbacher Hof“ ein. Schwerpunkt des Abends ist ein Gedankenaustausch mit Stefan Mangos über seine jahrelangen Erfahrungen in Liberia, Äthiopien, Kenia, Burundi und Südafrika. Mangos war in verschiedenen dieser afrikanischen Länder als Lehrer und Schulleiter im Auslandsschuldienst und in der Südafrikanischen Union als Fachberater für Deutsch sowie als Koordinator am Nationalen Bildungsministerium in der Hauptstadt Pretoria auf einer Stelle tätig, die von Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela eingerichtet worden war. Außer diesem intensiven Austausch über die Erfahrungen eines Europäers in Afrika ist auch ein Ausblick zu den weiteren Vorhaben des AKE im neuen Jahr vorgesehen.
Gibt es Wege aus dem Krieg?
Friedensgutachten wird
präsentiert
In einer öffentlichen
Veranstaltung wird von Mitarbeitern des Arbeitskreises
Entwicklungspolitik (AKE) und des Friedens-bündnisses am Dienstag, 12.
Juli ab 19.30 Uhr im Hans-Liebherr-Saal der Stadthalle Biberach das neue
Friedensgutachten mit seinen diesjährigen Kernthemen und Hauptaussagen
vorgestellt.
Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dürfte es
besonders interessant sein, was die Wissenschaftler der führenden
deutschen Friedensforschungsinstitute aktuell dazu sagen, welche
Auswirkungen sie für die übrige Welt, z. B. auch in Entwicklungsländern,
sehen und wie sie sich eine mögliche Befriedung vorstellen. Indem solche
und ähnliche Fragen zur Sprache kommen, bietet das Friedensgutachten und
die Diskussion dazu für die interessierte Öffentlichkeit hilfreiches
Orientierungswissen, mit dem auch Impulse an die Politik gegeben werden
können. Alle Interessierten sind eingeladen. Der Eintritt ist frei.
„Friedensfähig in Kriegszeiten“
Neues Gutachten wird
vorgestellt
Nach
einer Grundinformation über Leitthemen und Kernaussagen des
wissenschaftlichen Gutachtens durch Dr. Alfons Siegel spricht Ludger
Semmelmann darüber, was darin zu Sanktionen und ihren Erfolgsaussichten
festgestellt wird. Angesichts des Krieges in der Ukraine und der Frage,
wie er beendet werden könnte, dürften die Auskünfte des diesjährigen
Friedensgutachtens ebenso orientierend wie spannend sein. Auch wie den
katastrophalen Auswirkungen des Angriffskrieges auf die globale
Ernährungslage entgegengewirkt werden kann, kommt zur Sprache.
Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und Friedensbündnis Biberach
laden als Veranstalter alle Interessierten herzlich ein. Eintritt ist
frei.
Schwäbische Zeitung
28. Dezember 2021
Schwäbische Zeitung
28. August 2021
Schwäbische Zeitung
27. August 2021
Schwäbische Zeitung
07. August 2021
Stadtbuchhandlung zeigt Ausstellung zum Werk von Dieter Senghaas
Wissenschaft für den
Frieden aus Biberach
Stadtbuchhandlung zeigt
Ausstellung zum Werk von Dieter Senghaas
Nachdem es im
vergangenen Jahr wegen Corona nicht möglich war, zum 80. Geburtstag des
aus Biberach stammenden Friedens- und Entwicklungsforschers Professor
Dr. Dr. h. c. Dieter Senghaas ein Symposium durchzuführen und eine
Ausstellung über ihn zu zeigen, wird immerhin die Ausstellung ab 3.
August 2021 im Schaufenster der Biberacher Stadtbuchhandlung zu sehen
sein. Wenn ein Termin für das Symposium feststeht, wird er
bekanntgegeben.
Unter dem Titel „Wissenschaft für den Frieden“ lassen sich zum Beispiel
auf einem der rund ein Dutzend Plakate anhand der zahlreichen
Buchpublikationen von Senghaas verschiedene Phasen seiner Friedens- und
Entwicklungsforschung unterscheiden. Andere Exponate zeigen, dass der
Wissenschaftler insbesondere mit seinem berühmten zivilisatorischen
Hexagon zur Gestaltung dauerhaften Friedens in der ideengeschichtlichen
Tradition der berühmten Denker Thomas Hobbes und Immanuel Kant steht.
Aber auch die Verbindung von klassischer Musik und Frieden, wie sie von
Senghaas erforscht wurde, ist einer der Gegenstände der Ausstellung.
Seine biografischen Bezüge zu Biberach werden mit Abbildungen aus seiner
Schulzeit im Wieland-Gymnasium, dem Foto aus einer Podiumsdiskussion in
der Stadthalle anlässlich des 75. Geburtstages des Wissenschaftlers und
seinem bemerkenswerten Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
veranschaulicht, womit der prominente Gelehrte auf die Friedensbotschaft
anspielt, die Biberach seiner Meinung nach mit seiner Simultankirche
auch für die Welt von heute hat.
Erläuterungen zu der vom Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) zur
Verfügung gestellten Ausstellung können Interessierte am Mittwoch, 4.
August um 17.30 Uhr von Alfons Siegel vor dem Schaufenster der
Stadtbuchhandlung, bei schlechtem Wetter im Buchladen, erhalten.
Eventuell weitere Führungen werden rechtzeitig mitgeteilt. Die
Ausstellung ist noch etwas über den 81. Geburtstag von Dieter Senghaas,
am 27. August 2021, den ganzen Monat zu sehen.
Zumindest ein
Teil seiner in viele – auch außereuropäische Sprachen übersetzten -
Bücher ist bei dieser Gelegenheit zudem einsehbar und erhältlich.
Prof. Dr. Dr. h. c.
Dieter Senghaas
(Foto: privat)
Info zur Ausstellung über Dieter Senghaas
Der Biberacher erforschte auch Zusammenhänge
von Musik und Frieden
Mit der vom Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach/Riß e. V. (AKE)
zur Verfügung gestellten Ausstellung werden z. B. Haupterkenntnisse des
Sozialwissenschaftlers zu friedlicher Konfliktbearbeitung und
nachhaltiger Entwicklung aus seiner jahrzehntelangen Forschung
veranschaulicht, dessen zahlreiche Publikationen längst in viele, auch
außereuropäische, Sprachen übersetzt sind. Einige der Bücher von Dieter
Senghaas sind bei dieser Gelegenheit genauer einsehbar und erhältlich.
Aus einem der präsentierten Plakate geht übrigens seine Überzeugung
hervor, dass von Biberach mit seiner Tradition der interkonfessionell
genutzten Stadtpfarrkirche St. Martin eine friedenswirksame Botschaft,
auch für die übrige Welt, ausgehen kann. Andere der gezeigten
Darstellungen weisen auf Senghaas‘ Schulzeit am Biberacher
Wieland-Gymnasium hin, wo er 1960 sein Abitur ablegte. Und Zusammenhänge
von Frieden und klassischer Musik mit denen sich der vielseitig
forschende und publizierende Gelehrte zudem intensiv beschäftigt hat,
sind ebenfalls Thema. Dazu ist die Präsentation eines CD-Hörbeispiels
mit kommentierenden Erläuterungen von Dieter Senghaas aus einem Berliner
Friedenskonzert vorgesehen, das er vor einiger Zeit dort moderiert hat.
Eine der Ausstellungstafeln zeigt eine Auswahl der
in verschiedenste Sprachen übersetzten Bücher von Professor Senghaas
Herr Gerster zum Thema Waffenexporte
28. Mai 2021
Betreff: Investieren in Entwicklung
Hungerrregionen statt in Waffen
Sehr geehrte Bundestagsabgeordnete,
fast zeitgleich las ich einen Aufruf von Entwicklungsminister Müller zu
Kindersterblichkeit und Hungersnöten (Kath. Sonntagsblatt) und einen
Presseartikel über "Waffenexporte - Deutschland steigert Ausfuhr..."
(Schwäbische Zeitung, 16.03.2021) - s. Anhang.
Das passt gar nicht zusammen und passt auch nicht zu Deutschland (bzw.
zur EU / USA), wo wir doch immer Vorbild und besonders sozial sein
wollen...
Bitte wirken Sie darauf hin, dass diese beiden Themen stärker politisch
aufgegriffen werden und tun Sie Ihr Bestes, dass der Haushalt für
Ernährungssicherheit erhöht wird - statt der Rüstungshaushalt. Und
genehmigen Sie nicht so viele Waffenlieferungen; es ist wirklich eine
Schande!
Hoffnungsvoller Gruß!
Barbara Baumann
Ochsenhausen
Mitglied "Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach e. V."
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Sehr geehrte Frau Baumann,
vielen Dank für Ihre E-Mail zu diesen wichtigen Themen. Als
stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses nehme ich gern
Stellung dazu.
Die Zusammensetzung des Bundeshaushalts und die Ausgaben der einzelnen
Ressorts richten sich nach den Veranschlagungen der einzelnen
Ministerien und können aufgrund vieler verschiedener und auch
wechselnder Einzelprojekte nicht wirklich miteinander verglichen werden.
Grundsätzlich kann aber bezüglich des Sektors der
Entwicklungszusammenarbeit festgestellt werden, dass der Einzelplan für
das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) mit geplanten Investitionen in Höhe von 8,42 Milliarden Euro der
zweitgrößte Investitionshaushalt des Bundes ist. Auch die Mittel für
humanitäre Hilfe wurden in der Festsetzung des Haushalts für das
Auswärtige Amt um 170 Millionen Euro erhöht.
Davon unabhängig stimme ich Ihnen vollkommen zu, dass die
Rüstungsexporte mehr eingeschränkt werden müssen. Deshalb setzt sich die
SPD schon seit langem für eine weitere Verschärfung der Kontrolle von
Rüstungsexporten ein. In der letzten Legislaturperiode hat die
Bundestagsfraktion bereits wichtige Verbesserungen bei der
Rüstungsexportkontrolle bewirkt. Vor allem die Reduzierung der
Kleinwaffenexporte auf ein historisches Minimum, die neuen Regeln für
die Post-Shipment-Kontrollen (die wir als einziges EU-Land eingeführt
haben), sowie die neueingeführte Informationspflicht der Bundesregierung
gegenüber dem Parlament über abschließende Genehmigungsentscheidungen
des Bundessicherheitsrates waren wichtige Weichenstellungen.
Insgesamt ist der schlichte Vergleich der Exportzahlen über mehrere
Jahre nicht unbedingt zielführend, da die Rüstungsexportpolitik
grundsätzlich auf Einzelfallprüfungen beruht und auch situationsabhängig
betrachtet werden muss. Blickt man beispielsweise auf die Genehmigungen
für Kleinwaffen und Kleinwaffenteile im Halbjahresbericht für
Rüstungsexporte der Bundesregierung aus dem Jahr 2020, so sieht man,
dass der Gesamtwert hierfür im ersten Halbjahr 2020 auf 18,9 Mio. €
gesunken ist. Dieser Wert lag im 1. Halbjahr 2019 noch bei 34,7 Mio. €.
Gleichzeitig wurden Kleinwaffenlieferungen fast ausschließlich nur für
Gemeinschafts- und Bündnispartner genehmigt. Dies unterstreicht den
restriktiven Ansatz in der Rüstungsexportpolitik, den die SPD
erfolgreich innerhalb der Bundesregierung bei der Ausfuhr von
Kleinwaffen in Drittländer durchgesetzt hat.
Im Vergleich zum Vorjahr ist allgemein ein Rückgang der deutschen
Rüstungsexporte um 16 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt wurden im
Berichtszeitraum 32 Anträge für Ausfuhrgenehmigungen mit einem
Gesamtwert von rund 41,5 Millionen Euro abgelehnt. Auch die Lieferungen
in Drittstaaten, die nicht der EU oder der Nato angehören sind um 43
Prozent gesunken.
Den Bericht der Bundesregierung können Sie unter folgendem Link
einsehen:
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Aussenwirtschaft/ruestungsexport-zwischenbericht-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=14
Sehr geehrte Frau Baumann, seien Sie versichert, dass ich diese Themen
sehr ernst nehme und mich auch weiterhin für eine restriktive
Rüstungsexportpolitik einsetzen werde. Ich wünsche Ihnen alles Gute und
grüße den Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach e.V. herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Gerster
Schwäbische Zeitung
12. März 2021
Das Parlamaent - Nr. 9
01. März 2021
Schwäbische Zeitung
24. Dezember 2020
Schwäbische Zeitung
12. Oktober 2020
Deglobalisierung
eine Kontroverse mit überfälligen Folgen
VON DIETER SENGHAAS
soziologie
heute, Oktober 2020
Schwäbische Zeitung
26. September 2020
Offener Brief an Bundesaußenminister Heiko Maas
16. September 2020
Schwäbische Zeitung,
24. August 2020
Schwäbische Zeitung,
01. Juli 2020
Schwäbische Zeitung,
20. Mai 2020
Schwäbische Zeitung,
18. Mai 2020
Schwäbische Zeitung,
05. Mai 2020
BIBERACH KOMMUNAL
06. Mai 2020
Überweisungsformular
Süddeutsche Zeitung,
25./26. April 2020
Schwäbische Zeitung,
22. April 2020
Schwäbische Zeitung,
20. April 2020
Schwäbische Zeitung,
April 2020
Schwäbische Zeitung,
23. März 2020
Schwäbische Zeitung,
März 2020
Schwäbische Zeitung,
20. Februar 2020
Schwäbische Zeitung,
04. Januar 2020

Schwäbische Zeitung,
27. September 2019

Unterschriftenaktion
zur Reform und Stärkung der Vereinten Nationen
Friedenschancen und
Bekämpfung von Fluchtursachen
Dr. Reinhard Erös und
Annette Erös über Zukunftsperspektiven in Afghanistan
Der Krieg in Afghanistan gehört zu den
langwierigsten und blutigsten Gewaltkonflikten unserer Zeit. Er forderte
nicht nur zahlreiche Todesopfer und unzählige Verletzte, sondern trieb
bis heute auch Millionen Menschen in die Flucht. Friedenshoffnungen
wurden immer wieder enttäuscht. Inzwischen ist es – lange kaum
vorstellbar – zu Gesprächen zwischen Taliban und US-Amerikanern
gekommen.
Gibt es jetzt tatsächlich Friedenschancen? Wie sieht
die Bilanz ausländischer Interventionen, einschließlich des deutschen
Engagements, aus und welche Aussichten gibt es für den Wiederaufbau und
ein friedliches Zusammenleben in Afghanistan? Wie können Fluchtursachen
so bekämpft werden, dass rückkehrwillige Geflüchtete in ihrer Heimat
eine Bleibeperspektive sehen, anstatt erneut Gefahren für Freiheit und
Leben befürchten zu müssen.
Dr. Reinhard Erös, Bundeswehr-Oberstabsarzt a.D. und
Buchautor sowie seine Ehefrau Annette Erös, die über 30-jährige
Erfahrungen in dem Land am Hindukusch verfügen und dort seit 1998 ihre
„Kinderhilfe Afghanistan“ durchführen, gehen in ihrem Vortrag auf solche
Fragen ein. Damit dürfte auch deutlich werden, ob bzw. wie Deutschland
und die Europäische Union künftig besser zu nachhaltigem Frieden und
gerechter Entwicklung beitragen können.
Es laden Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE),
Friedensbündnis und der Weltladen Biberach, in den großen Saal des
Gemeindezentrums St. Martin nach Biberach ein. Die öffentliche Vortrags-
und Diskussionsveranstaltung am Freitag, 20. September 2019, 19.30 Uhr
ist auch als Beitrag zum internationalen Weltfriedenstag gedacht, der
jährlich einen Tag später von den Vereinten Nationen begangen wird. Der
Eintritt ist frei.
Unterschriftenaktion zur
Reform und Stärkung der Vereinten
Nationen in Biberach an der Riss mit Unterstützung des
Friedensforschers Professor Dieter Senghaas
Vereinte Nationen
stärken!
Unterschriftenaktion des
AKE
Anlässlich der Vorstellung und lebhaften Diskussion
des diesjährigen Friedensgutachtens bei einer öffentlichen Veranstaltung
von Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und Biberacher
Friedensbündnis (SZ-Ankündigung am 9. Juli) zeigte sich kürzlich auch,
wie die Vereinten Nationen (VN) v. a. wegen der Überbetonung einseitig
nationaler Interessen durch manche Regierungen unter Druck sind, somit
dringende Aufgaben oft schwer oder nur teilweise erfüllen können.
Auch deshalb sammelt der AKE am Samstag-Vormittag,
3. August auf dem Wochenmarkt in Biberach weitere Unterschriften für
seine Stellungnahme zur Reform und Stärkung der Organisation der VN, um
sie an maßgebliche Entscheidungsträger, z. B. in der Bundesregierung,
weiterzuleiten. In der deutschen Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrat
(Jahresbeginn bis 2021) wird eine günstige Chance für zusätzliche
Impulse notwendiger Innovationen in den VN gesehen.
Denn ob es um globale Maßnahmen gegen die
Klimakatastrophe, um die Beendigung und Verhinderung von
Gewaltkonflikten, das drohende konventionelle wie nukleare Wettrüsten
(ein Schwerpunkt im Friedensgutachten 2019) oder um das wieder
zugenommene Hungerproblem in Ländern des Südens geht, die Vereinten
Nationen können dazu (so die Meinung im AKE) umso wirksamere Beiträge
leisten, je eher sie zielführend reformiert bzw. gestärkt werden.
Von dem aus Biberach
stammenden, in Bremen lebenden Professor Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas,
einem der Gründungsväter der Friedensforschung in Deutschland, erhielt
der AKE-Vorsitzende inzwischen die Mitteilung, dass auch der
international renommierte Wissenschaftler die Stellungnahme des
Arbeitskreises Entwicklungspolitik zur Reform und Stärkung der Vereinten
Nationen mit seiner Unterschrift unterstützt.
Süddeutsche Zeitung,
16. Juli 2019
Schwäbische Zeitung,
05. Juni 2019
Schwäbische Zeitung,
27. April 2019
Süddeutsche Zeitung,
23. April 2019
Schwäbische Zeitung,
06.03.2019
Schwäbische Zeitung,
15.12.2018
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Gerster,
im Anhang überlasse ich Ihnen die jüngste
Stellungnahme des AKE Biberach anlässlich der Wiederaufnahme
Deutschlands als nichtständiges Mitglied in den Weltsicherheitsrat samt
einer Presseveröffentlichung darüber. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie
Ihre Möglichkeiten nutzen könnten, sich für die darin artikulierten
Anliegen zur Reform und Stärkung der Vereinten Nationen einzusetzen.
Mit bestem Dank für Ihre Bemühungen und freundlichen
Grüßen
AKE-Vorsitzender

-
Sehr geehrter Herr Dr. Siegel,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 14. Januar.
Gerne antworte ich auf Ihr Schreiben.
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich seit vielen
Jahren aktiv für eine Stärkung und Reformierung der Vereinten Nationen
ein. Die Vereinten Nationen handlungsfähiger zu machen und damit
insbesondere Konflikte besser bewältigen zu können, ist eine zentrale
Herausforderung der nächsten Monate und Jahre.
Die Bundesregierung hat daher von Beginn an aktiv
die Bemühungen von Generalsekretär Antonio Guterres unterstützt, das
VN-System weitreichend zu reformieren. Mit schlankeren und effizienteren
Strukturen soll so die Organisation auf veränderte Herausforderungen
angepasst werden.
Um die angesprochenen Konflikte besser bewältigen zu
können, sind die Vereinten Nationen insgesamt stärker auf die
Krisenprävention auszurichten.
Beispielsweise setzt sich Deutschland für die von
Guterres hervorgebrachte "Action 4 Peacekeeping"- Agenda ein und
unterstützt weiter den wichtigen Aufbau krisenpräventiver Instrumente
wie beispielsweise Mediationskapazitäten der VN.
Welche Bedeutung wir einer starken VN-Organisation
beimessen, ist an unserer erneuten zweijährigen Mitgliedschaft im
VN-Sicherheitsrat erkennbar. Gerade in diesen Tagen hat Außenminister
Heiko Maas an einer Sitzung des VNSR zum Thema Klimaschutz teilgenommen.
Wir sind von der Notwendigkeit überzeugt, den
Sicherheitsrat den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Deutschland
setzt sich daher gemeinsam mit seinen G4-Partnern Brasilien, Indien und
Japan für eine umfassende Reform des Sicherheitsrats ein. Gemeinsam mit
der großen Mehrheit der VN-Mitgliedstaaten plädieren wir für den
baldigen Beginn konkreter Verhandlungen. Die seit 2009 in einem
informellen Plenum der VN-Generalversammlung geführte Diskussion dazu
hat leider noch keine konkreten Ergebnisse erbracht. Wir führen dies vor
allem auf die sehr unterschiedlichen Vorstellungen der
VN-Mitgliedstaaten über die Ausgestaltung der Reform zurück.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Gerster
MdB
Bericht
über die Auswirkungen der großen Flut
im südindischen Kerala
Ehepaar
Rieger aus Oggelshausen schildert Eindrücke von einer Reise
Über die
Auswirkungen der verheerenden Flut im südindischen Bundesstaat Kerala
berichteten Johanna und Paul Rieger aus Oggelshausen am Federsee in
einer öffentlichen Veranstaltung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik
(AKE) im Biberacher Gemeindehaus St. Martin.
Als im August die ersten Nachrichten und Bilder von den überschwemmten
Gebieten eintrafen, zeigte man sich auch beim AKE äußerst betroffen,
nicht zuletzt da er über lange Jahre hinweg im dortigen Idikki ein
Entwicklungsprojekt gefördert hatte.
Aus einem Bericht der Schwäbischen Zeitung erfuhr man vom Engagement des
Ehepaars für die Diözese von Palakkad in Kerala, nahm Kontakt mit ihm
auf und überreichte ihm einen größeren Betrag zu dessen Spendenaktion.
Jetzt konnten die beiden nach einer Fahrt in einige der betroffenen
Gebiete eine Schilderung über die aktuelle Lage abgeben.
Vor allem die Bilder, die sie zeigten, machten die anwesenden Gäste sehr
betroffen und ließen die Wucht erahnen, mit welcher die gewaltigen
Wassermassen aus den heftigsten Monsunregen seit langem das Land
heimgesucht hatten.
Ganze Häuser waren weggerissen worden, von vielen anderen blieben nur
noch wenige Reste stehen. Weggebrochene Straßenstücke, andere mit dicken
Schlammschichten überzogen, die in der nachfolgenden Hitze zu einem
schier undurchdringlichen Belag austrockneten,
machten viele Zufahrtswege vor allem in den Bergregionen
unpassierbar.
Über die zahlreichen Staudämme, die es in Kerala gibt, strömte das
Wasser hinweg und ergoss sich in die Täler. Etliche Großstädte wurden
dabei überflutet.
Obgleich in der besuchten Gegend nur wenige Menschenleben zu beklagen
gewesen seien, waren doch im gesamten Bundesstaat Hunderte von
Todesopfer zu verzeichnen.
Dass es nicht noch mehr waren, ist auch der raschen und effektiven
Soforthilfe der indischen Armee zu verdanken. In zahllosen
Hubschraubereinsätzen wurden Menschen aus äußersten Notlagen gerettet
und die Versorgung mit Nahrung und Hilfsgütern im bergigen Gelände
weitgehend sichergestellt. Es gelang auch Epidemien in dem heißen Land
zu verhindern.
Weit weniger gut, so die Einschätzung der beiden Besucher aus dem
Biberacher Landkreis, sei es mit der staatlichen Unterstützung
beim beginnenden Neuaufbau bestellt. Dadurch erhielten
Privatinitiativen wie die des Bischofs von Palakkad, dem sie ihren
Spendenbetrag zur Verfügung stellten, besondere Bedeutung.
Ein Gremium wähle dort aus den eingegangenen Anträgen nach besonderer
Dringlichkeit und Bedürftigkeit aus. Die Auszahlung der Hilfsgelder
bliebe jedoch an den jeweiligen Baufortschritt gebunden.
Insgesamt aber, so die Einschätzung des Ehepaares, werde es noch lange
dauern, bis sich der südindische Bundesstaat von den verheerenden Folgen
dieser Jahrhundertflut erholt habe.
Schwäbische Zeitung
02.10.2018
Schwäbische Zeitung
04.09.2018
Schwäbische Zeitung
20.06.2018
Schwäbische Zeitung
19.05.2018
Schwäbische Zeitung
07.12.2017
Schwäbische Zeitung
05.12.2017
Rüstungsexporte und
Blockade gegen den Jemen beenden!
AKE Biberach gegen
Lieferung an Saudi-Arabien und Ägypten
Der Arbeitskreis
Entwicklungspolitik Biberach/Riss e.V. (AKE) kritisiert die 2017 von der
deutschen Bundesregierung genehmigten Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien
sowie nach Ägypten. Er fordert, diese Ausfuhren zu stoppen und darauf
hinzuwirken, dass die Blockade gegen das Bürgerkriegsland Jemen beendet
und der vom Hungertod bedrohten Bevölkerung effektiv geholfen wird!
Nachdem die u.a. von Saudi-Arabien und Ägypten
durchgeführte Militärintervention im Jemen dort für eine der schlimmsten
Hungerkatastrophen seit Jahrzehnten mitverantwortlich ist, ist es nicht
zu verantworten, das saudische und ägyptische Regime auch noch mit der
Lieferung von Rüstungsgütern zu unterstützen. Damit besteht die Gefahr,
dass Teile der ohnehin schwer notleidenden jemenitischen Bevölkerung
noch stärker ins Elend geraten oder sogar vollends in den Hungertod
getrieben werden, zumal das gelieferte Gerät zur Weiterführung bzw.
Verschärfung der Blockade gegen das extrem arme Land missbraucht werden
kann. Der Rüstungsexport könnte auch den Konflikt zwischen dem Iran und
Saudi-Arabien um die regionale Vorherrschaft verschärfen, der zusätzlich
zum Stellvertreterkrieg im Jemen, auf den Libanon überzugreifen droht.
Statt menschenrechtsverletzende Regime, wie die in
Riad und Kairo mit Rüstungsgütern zu unterstützen, sollten Berlin und
Brüssel diplomatischen Druck auf diese Regierungen verstärken, sie zur
Einhaltung der Menschenrechte sowie zu nichtaggressiver, friedlicher
Außenpolitik nachdrücklich auffordern – vor allem auch, damit den schwer
notleidenden – zusätzlich von der Cholera betroffenen – Menschen im
Bürgerkriegsland Jemen wirksamer geholfen werden kann!
Das aktuelle Beispiel zeigt aber auch, dass bestehende Bestimmungen für Rüstungsexporte (nach dem eigentlich zu geltenden Prinzip: keine Lieferungen in Spannungsgebiete!) noch eindeutiger festgelegt und ihre tatsächliche Einhaltung strenger kontrolliert werden müssen.
Hinsichtlich
des Genehmigungsverfahrens für Rüstungsexporte im geheim tagenden
Bundessicherheitsrat hält es der AKE Biberach für angebracht, dem
Entwicklungsminister darin ein Vetorecht einzuräumen, vor allem, wenn es
um Rüstungsexporte in Regionen geht, wo solche Geschäfte in besonderer
Weise zur Erschwerung von nachhaltiger Entwicklung beitragen können,
somit Armut und Elend noch verschlimmern oder verfestigen.
AKE Biberach an der Riss, November 2017
Schwäbische Zeitung
18.03.2017
Schwäbische Zeitung
08.03.2017
Monatstreffs
Sofern nichts anderes
bekanntgegeben wird:
am Zehnten des Monats,
19.30 Uhr
„Grüner Baum“, Biberach,
Schulstraße 9
Geistreich
Nr. 15, November 2016
Schwäbische Zeitung
06.10.2016
Espinar-Projekt stärkt Kleinbauern
Spenden aus dem Kreis
Biberach helfen mit
Durch Spenden aus dem
Kreis Biberach war es dem Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) jetzt
wieder möglich, einen Betrag von 1677 Euro an das kirchliche Hilfswerk
MISEREOR zur Förderung seiner „Projektpartnerschaft Espinar“ in Peru zu
überweisen. Damit wird im Andenhochland des südamerikanischen Staates
umweltgerechte Landwirtschaft gefördert, um Kleinbauern beim Aufbau
einer eigenen Existenz zu helfen, sie so auch davon abzuhalten, ihre
Heimat zu verlassen.
Somit ist die „Projektpartnerschaft Espinar“ ein
auch grundsätzlich auf andere Weltregionen übertragbares Beispiel dafür,
dass nachhaltige Entwicklung gegen Fluchtursachen hilft, wie es der AKE
bereits in seiner im Frühjahr veröffentlichten Stellungnahme betont hat.
Im Fall des kargen Hochlandes um Espinar wird die Existenzsicherung
durch praxisbezogenes Lernen zur Steigerung landwirtschaftlicher Erträge
beispielsweise mit Maßnahmen zur Bodenverbesserung, mit der
Unterstützung beim Bau von Ställen und Gewächshäusern aber auch durch
Vermittlung geeigneter Anbau- und Tierhaltungsmethoden angestrebt.
Darüber hinaus werden Bildungsmaßnahmen zur Stärkung
genossenschaftlicher Selbstorganisation, zur demokratischen Mitwirkung
und Rechtsberatung durchgeführt. Dies ist vor allem auch deshalb
wichtig, weil die Lebensumstände vieler armer Menschen in dem
südamerikanischen Land nicht zuletzt durch einen international
vorangetriebenen aggressiven Rohstoffabbau zum Teil dramatisch weiter
beeinträchtigt werden.
Wer die Projektpartnerschaft zur Förderung
umweltgerechter Landwirtschaft ebenfalls unterstützen möchte, kann dies
durch Spenden auf das AKE-Konto bei der Kreissparkasse Biberach, IBAN:
DE23654500700000012311 unter dem Stichwort „Espinar“ tun.
Es geht nicht um Unterwerfung, sondern um Schutz der Erde.
Nachhaltige Entwicklung
hilft gegen Fluchtursachen
Stellungnahme des AKE Biberach zur
„Flüchtlingskrise“
Der dramatische Verlauf der sogenannten Flüchtlingskrise, die durch
tieferliegende Probleme
verursacht ist, ihre häufig emotional geführte, oft symptomorientierte
Diskussion sind für den Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach/Riss
e.V. (AKE) Anlass, Hintergründe und Zusammenhänge sowie sich daraus
ergebende Schlussfolgerungen besonders in den Blick zu rücken:
1.
Fluchtauslösende
Konflikte und Kriege (in Ländern wie Syrien, Afghanistan oder in Afrika)
sind unter anderem auf undemokratische Verhältnisse, Entwicklungs- und
Umweltkrisen, zum Teil durch hohen Bevölkerungsdruck und Klimawandel
verstärkt, zurückzuführen. Perspektivlosigkeit und Anfälligkeit für
religiös-fundamentalistische Radikalisierung bis hin zum Terrorismus
wurden und werden so mancherorts begünstigt.
2.
Neben systematische
Diplomatie zur Befriedung gewaltsamer Konflikte müssen - auch im
mitbetroffenen Umfeld - so rasch wie möglich notwendige Hilfsmaßnahmen,
möglichst auch die Unterstützung
nachhaltiger Entwicklung und Demokratisierung treten.
3.
Um eine effiziente,
besser koordinierte Entwicklungspolitik nicht zu durchkreuzen, sind eine
für Entwicklungsländer schädliche Agrar- und Handelspolitik zu
korrigieren sowie Rüstungsexporte ernsthafter einzuschränken. Dazu
sollten z. B. Wissenschaft und Medien über entsprechende Missstände
kontinuierlich und umfassend aufklären. Die Zivilgesellschaft ist
gefordert, auf die dafür nötigen Änderungen beständig zu drängen.
4.
Da die meisten zur
Beseitigung von Fluchtursachen
angesetzten Maßnahmen erst längerfristig wirken, ist beharrlich auf
eine am Geist des Grundgesetzes orientierte Flüchtlings- und Asylpolitik
zu achten und populistischen Abschottungstendenzen entgegenzu-wirken.
Rechtswidriges Verhalten einzelner Migranten ist kon-sequent zu ahnden
und zu bestrafen, darf aber nicht dazu führen, dass die weit größere
Zahl sich rechtskonform Verhaltender darunter zu leiden hat. Im Übrigen
sollten Menschen, die aus verschiedenen Gründen in Deutschland Schutz
oder eine bessere Zukunft suchen, nicht vorrangig als Problem, sondern
auch als Chance für unser Land gesehen werden.
Der AKE sieht in der Krise der Flüchtlingspolitik einen Ansporn, eng nationales Denken zu überwinden, mehr Weltoffenheit zu leben, trotz aller Widrigkeiten an europäischen Lösungen weiterzuarbeiten sowie globalen Entwicklungsbemühungen mehr Gewicht zu geben. Dazu ist es auch nötig, internationale Organisationen, v. a. die UNO, zu reformieren und zu stärken. Da eine einseitig national ausgerichtete Politik heute auch für die eigene Bevölkerung nicht mehr zielführend ist, empfiehlt der AKE, die Eidesformel für Bundespräsident und Bundesregierung, die darauf abhebt, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden und seinen Nutzen zu mehren, dahingehend sinngemäß zu ergänzen, dass dies im Einklang mit Geboten weltweiter Verantwortung anzustreben ist. Grundsätzlich muss Entwicklungspolitik stärker gewichtet werden – in finanzieller Hinsicht, aber gezielt auch dadurch, dass bei anderen politischen Entscheidungen entwicklungspolitische Auswirkungen mitbedacht werden müssen. Die deutliche Aufwertung des Entwicklungs-ministeriums ist eine unerlässliche Konsequenz.
(28. März 2016)
Senghaas sieht in Biberacher Geschichte
eine Friedensbotschaft für heute
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Alfons Siegel vom Arbeitskreis
Entwicklungspolitik (AKE) auch im Namen des Friedensbündnisses,
der Lokalen Agenda 21, der Volkshochschule und des Weltladens. Er wies
darauf hin, dass es sich zugleich um den lokalen Beitrag zum nahen
Weltfriedenstag der Vereinten Nationen(UNO) handle.
Von Seiten der Stadt richtete der Kulturdezernent Dr. Jörg Riedlbauer
Grußworte an den Jubilar und skizzierte dabei in Kürze den Werdegang des
Wissenschaftlers mit Biberacher Wurzeln und ging auf einige seiner
weltweit beachteten, in zahlreiche Sprachen übersetzte Publikationen
ein.
Festlich-musikalische Umrahmung erhielt der Abend durch das gekonnte,
ausdrucksstarke Spiel zweier Schülerinnen der Bruno-Frey-Musikschule mit
einer Sonate von Edward Grieg, deren drei Sätze in den Programmablauf
eingefügt waren.
Den Vortrag zum Thema der aktuellen Herausforderungen für die
Friedensforschung hielt Professor Lothar Brock von der Hessischen
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung und präsentierte gleich eine
umfangreiche Liste gegenwärtiger Krisen.
„Wir leben in rauen Zeiten,“
fasste er zusammen, „und es sieht danach aus, als bliebe es noch
länger so.“
Trotzdem mache es Hoffnung, dass ungeachtet anhaltender kriegerischer
Bereitschaft der Friede immer noch als äußerst hohes Gut angesehen
werde, so hoch, dass er paradoxerweise wiederum zum Kriegsgrund
herangezogen würde, um einen vielleicht noch besseren Frieden zu
erreichen.
Die antike Losung. wonach die beste Sicherung des Friedens das Rüsten
zum Krieg sei, habe über Jahrtausende hinweg ihre Wirkung entfaltet,
selbst wenn schon früh Kurskorrekturen versucht wurden, wie etwa durch
den frühchristlichen Denker Augustinus oder später Thomas von Aquin.
Umfangreiche Gedanken hatte sich in späterer Zeit vor allem Immanuel
Kant gemacht, mit denen er den „Naturzustand“ des Krieges mit Hilfe des
Vermögens der menschlichen Vernunft abzulösen versuchte und dabei
Gedanken und Vorschläge machte, die als eine Art sicherndes Gerüst für
den Frieden dienen sollten.
Seine Ideen trugen in den nachfolgenden Jahrhunderten durchaus Früchte
bis hin zur Gründung des Völkerbundes oder heute der UNO.
In der Reihe solch wichtiger Friedensarchitekturen sah er auch das Werk
des anwesenden Friedensdenkers Dieter Senghaas, besonders mit seinem
Konzept des Zivilisatorischen Hexagons, bei dem sechs grundlegende
Komponenten den Frieden stabilisieren helfen sollen.
Die Stärke des Konzeptes sei, dass es auf realen, aus geschichtlichen
Erfahrungen abgeleiteten Annahmen beruhe.
Auch seine Feststellung, dass der angebliche Kampf der Kulturen weit
eher als Auseinandersetzungen innerhalb von Kulturen gewertet werden
müssten, finde immer mehr Bestätigung.
Allerdings – so fügte der Referent hinzu – seien sie deshalb nicht
weniger schwerwiegend und folgenreich, wie die aktuellen
Flüchtlingsströme überdeutlich aufzeigten und die
nun auch bei uns ankämen.
Von einer raschen Beilegung der vielen Krisen sei nicht auszugehen, eher
müsse man sich auf ein anstrengendes Krisenmanagement einstellen, bei
dem immer darauf geachtet
werden sollte, dass es die Bedeutung der UNO nicht schwächt sondern eher
stärkt.
Zum Schluss griff er ein Wort des ehemaligen Jerusalemer Bürgermeisters
Teddy Kollek auf, das dazu ermahnt, schon dem kleinsten Friedenszeichen
mit größtem Ernst nachzugehen.
Den zweiten Schwerpunkt bildete ein von Dr. Siegel moderiertes
Podiumsgespräch. Ein gemeinsames Anliegen stellte sich dabei schnell
heraus, den vielen, oft bedrückend empfundenen Nachrichten und
Schlagzeilen auch gute und ermutigende Meldungen zur Seite zu geben.
So führte Professorin Eva Senhaas-Knobloch, die Ehefrau des Jubilars,
Beispiele aus der Geschichte der internationalen Arbeitsorganisation an,
mit der sie sich länger beschäftigte, und die ihre Bemühungen unter das
Leitwort stellte. „Willst den Frieden, pflege die Gerechtigkeit.“
Uli Jäger aus Tübingen vom Bereich der Friedenspädagogik berichtete von
einem Zusammentreffen einiger Friedensaktivisten aus akuten
Krisengebieten und wies zudem daraufhin, dass möglichst rasch die
Situation in den Flüchtlingslagern in Jordanien, die er jüngst besuchen
konnte, verbessert werden müsste, damit nicht von dort eine neuer
Flüchtlingsstrom von Millionen ausgeht.
Der langjährige Herausgeber der Zeitschrift „Friedensanalysen“ Dr.
Reiner Steinweg aus dem österreichischen Linz, das sich als
Friedensstadt profiliert hat, stellte einige Initiativen von dort vor.
Gewaltfreie Lösungsstrategien, deren Potential noch nicht ausgeschöpft
seien, wären stets vorzuziehen. Nur in äußerst begrenzten Fällen zum
unmittelbaren Schutz Hilfsbedürftiger kämen auch militärische Einsätze
in Betracht.
Lothar Brock ging auf die Bedeutung ein, in schwierigen,
unübersichtlichen Lagen geschützte, beruhigte Räume zu haben für
Gespräche und gemeinsames Nachdenken, um aus der anfänglichen
Ratlosigkeit die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Professor Senghaas, der als Geehrter selbst auf dem Podium Platz
genommen hatte, ließ den Blick nochmals in die eigene deutsche
Geschichte zurückgehen, und machte deutlich, wie schnell und unerwartet
die so lang als unumstößlich angesehene „Erbfeindschaft“ mit Frankreich
hinfällig werden konnte. Dies und vieles andere könne durchaus Mut
machen.
In einer längeren Pause boten die Stadthallenbewirtung und der Weltladen
den zahlreichen Besuchern Getränke und einen kleinen Imbiss an.
Statt eines Eintrittsgeldes wurde um eine Spende gebeten und erbrachte
den Betrag von über 1100 Euro, der zu gleichen Teilen
Flüchtlingsinitiativen im Landkreis und der Flüchtlingshilfe der UNO in
den Nachbarstaaten der Konfliktgebiete zugute kommen soll.
Ein privates Schlusswort behielt sich der Jubilar vor und stellte fest,
dass er mit zunehmendem Alter bemerke, wie er immer mehr wieder zu einem
Biberacher werde. Das Publikum quittierte dieses Bekenntnis mit langem
Applaus.
Geld aus
Gemeinschaftsveranstaltung:
Für Flüchtlinge in Biberach und Syrien
Der Flüchtlingstreff in der Waaghausstraße 6 in Biberach, der am Mittwoch 30. September, 17 Uhr als Begegnungsstätte einer ökumenischen Initiative eröffnet wurde, erhält einen Teil (400 Euro) auf das Konto der Caritas Nr. 18597 bei der Kreissparkasse Biberach (BLZ 65450070). Ein weiterer Betrag (200 Euro) wird dem Interkulturellen Forum für Flüchtlingsarbeit e. V. auf dessen Konto IBAN: DE98 6545 0070 0007 826445 zur Verfügung gestellt, das ebenfalls in Biberach tätig ist. Die andere Hälfte (600 Euro) des aus der Prof. Senghaas gewidmeten Gemeinschaftsveranstaltung von AKE, Friedensbündnis, Lokaler Agenda 21, VHS und Weltladen am 20. September in der Stadthalle Biberach gesammelten Gesamtbetrages (siehe SZ vom 24. 9. 15), der inzwischen auf 1200 Euro erhöht wurde, dient der „Hilfe für syrische Flüchtlingskinder“ (Stichwort) an der Grenze zum Libanon über das Konto der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG IBAN: DE85 5206 0410 0000 000124 . Weitere Spenden auf die angegebenen Konten sind willkommen!
Schwäbische Zeitung, 24. September 2015
Fotos von der Veranstaltung
Schwäbische Zeitung, 27. August 2015
Schwäbische Zeitung, 13. April 2015
Schwäbische Zeitung, 13. März 2015
Umweltfreundliches Auto
– ein Märchen?
Film mit Misereor-Expertin in Laupheim
Denn bevor die Beraterin für Bergbau und Entwicklung in Südamerika sich
dem Gespräch mit den interessierten Zuhörern widmete, war sie in der
Aufzeichnung einer ZDF-Fernsehreportage zu sehen bei ihrer Tätigkeit für
das kirchliche Hilfswerk.
Erschütternd dabei vor allem der Besuch bei verzweifelten Dorfbewohnern
im Hochland von Peru, in deren Feldern sich die hochgiftigen Abwässer
einer nahe gelegenen Kupfermine des Schweizer Konzerns Glencore-Xtrata
sammeln. Über Pflanzen und Tiere gelangen die Schadstoffe zu den
Menschen. Ebenso das Gespräch mit einer jungen Witwe, die nach dem
gewaltsamen Tod ihres Mannes bei einem Militäreinsatz gegen
Demonstranten ihre Kinder nun allein versorgen muss. Nur mit rechtlichem
Beistand der Hilfsorganisationen könne sie wenigstens die ihr zustehende
Entschädigung erhalten.
In der gleichen Region Espinar fördert der AKE seit einiger Zeit ein
Misereor-Projekt zur Unterstützung umweltgerechter Landwirtschaft und
war dabei auf das bedrängende Bergbauproblem gestoßen.
Im zweiten Beispiel des Films, einer großen Mine zur Förderung und
Verarbeitung von Eisenerz in Brasilien, kommt die Gefahr über die Luft.
Ungefiltert rieselt der schädliche Staub auf die umliegenden Siedlungen
nieder. Die deutsche Beraterin ist mit einem einheimischen katholischen
Priester vor Ort, der sich für die Betroffenen einsetzt, ein überaus
glaubwürdiger Vertreter seines kirchlichen Dienstes, der sie sehr
beeindruckt habe.
Da die meisten Rohstoffe in die Industrieländer gelangten, vor allem
auch in die deutsche Autoproduktion, wurden auch von dieser Seite
Aussagen eingeholt. Dort allerdings halte man sich nicht für zuständig,
das sei allein Aufgabe der Regierungen und Behörden in den betreffenden
Länder. Immerhin habe die Firma Aurubis als größter deutscher
Kupferimporteur versprochen, die Zustände selbst vor Ort anzusehen.
Dabei könnten oft schon mit einfachen Mitteln, z.B. durch Geomembrane
oder Abgasfilter vieles abgewendet werden. Aber ohne Druck und Kontrolle
passiere das kaum.
Einsprüche oder Widerstand würden von staatlicher Seite rasch als
ungesetzliche Handlung abgetan und nicht selten mit massiver
Waffengewalt beantwortet oder es käme zu langwierigen, kostspieligen
Gerichtsverfahren.
Hier sei der Beistand der Hilfswerke sehr wichtig. Bei vielen Behörden
und Regierungsstellen sei sie deshalb nicht immer willkommen.
Dem Laupheimer Publikum empfahl sie, beim Einkauf nachzufragen, ob es
Angaben zur Herkunft der Rohstoffe gebe, um Nachdenken und
Problembewusstsein anzuregen.
Dabei ginge es nicht darum keine Rohstoffe mehr fördern zu dürfen, doch
sollte es für Mensch und Umwelt so schonend, wie nur möglich geschehen.
Am Ende erhielt die Misereor-Beraterin für ihr Engagement und ihren
Besuch in Laupheim lang anhaltenden Beifall.
(15.03.2015)
Zukunft statt Zocken
Jeder Einzelne könne zu einer verbesserten, umwelt- und
sozialgerechteren Wirtschaft beitragen, darüber zeigte sich der
Chefredakteur der Zeitschrift "Publik Forum" Dr. Wolfgang Kessler bei
einem Vortrag in Biberach überzeugt.
Wie, das erklärte er am Ende seiner sehr sachkundigen und doch leicht
verständlichen Ausführungen im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal
des Gemeindezentrums St.
Martin.
Eingeladen hatte der Arbeitskreis Entwicklungspolitik, zusammen mit dem Biberacher Weltladen, der Lokalen Agenda 21 und dem Friedensbündnis. Ein wirtschaftliches Umsteuern sei allerdings dringend geboten. Die Kluft zwischen Arm und Reich wachse und entwickle dabei zunehmend mehr sozialen Sprengstoff. Die immer noch zu wenig gebändigten Finanzspekulationen könnten jederzeit erneut schwere Gefahren hervorrufen und die Umweltzerstörungen, vor allem der weltweite Klimawandel, seien nicht mehr zu übersehen.
Im Hauptteil seines Referates stellte er einige Initiativen
vor, die sich bereits erfolgreich auf diesem neuen Weg gemacht hätten,
etwa einige Städte in Deutschland, die bei ihren Anschaffungen strikt
nach sozialen und ökologischen Grundsätzen vorgingen, die Stromabgabe
der Stadt Basel, die mit Druck und Belohnung zum Energiesparen anrege,
ein Dorf in Namibia, bei dem ein allen gewährtes Grundeinkommen
Entwicklung in Gang bringe.
Ausführlich dargelegt hatte er diese und weitere Projekte in seinem
kleinen Buch "Zukunft statt Zocken", - so auch der Titel der Biberacher
Veranstaltung. Das seien zwar erst inselhafte Aufbrüche. Gelänge es
aber, sie weiter auszubauen und zu verbinden, käme allmählich eine
umweltverträgliche, sozial ausgleichende Wirtschaftsform in Sicht, wie
der Journalist in einem visionären Ausblick darlegte.
Durch gezieltes Einkaufen könne jeder daran teilnehmen, die
Verbrauchermacht sei von großer Bedeutung. Sparguthaben könnten ethisch
ausgerichteten Banken anvertraut werden.
Nicht zuletzt käme es darauf an, beständig auf allen Ebenen die
politische Meinung und Willensbildung mit zu prägen.
Im anschließenden regen Gespräch ging es u. a. auch um das geplante
Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Befürchtungen, es könne im
Zuge der Vereinbarungen eher zu einer Absenkung der Qualitätsstandards
von Waren oder Dienstleistungen kommen.
(13.11.2014)
Kampf gegen Ebola
entschlossener führen!
AKE
will mit Spende Solidarität
verstärken
Als spontane Nothilfe
hat der Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach/Riss e. V. (AKE)
insgesamt 1000.- Euro zur Bekämpfung der vor allem in den
westafrikanischen Ländern Liberia, Sierra Leone und Guinea grassierenden
Ebola-Epidemie an zwei dort tätige Organisationen zu gleichen Teilen
überwiesen: an das Medikamentenhilfswerk „action medeor“ sowie an
„Ärzte ohne Grenzen“.
Der AKE möchte hiermit insbesondere auch dazu anregen, dass der Kampf
gegen Ebola intensiver als bisher geführt und auch mit weiteren Spenden
unterstützt wird. Denn ohne eine entschlossenere Welle der
internationalen Solidarität droht die hochansteckende Seuche ganze
Staaten Afrikas zu destabilisieren und damit auch Teile der übrigen Welt
ernsthaft zu gefährden. Im AKE
wird es als ein Gebot der Mitmenschlichkeit und der am Eigeninteresse
orientierten Vernunft betrachtet, den in die Katastrophe geratenen
Völkern wirksamer beizustehen.
Mit notwendigen politischen Entscheidungen und praktischen Maßnahmen auf
verschiedenen Ebenen empfiehlt der AKE eine tatkräftige Unterstützung
für Organisationen, die sich in betroffenen Ländern personell und
materiell engagieren. Spenden dazu, die auch auf das AKE-Konto bei der
Kreissparkasse Biberach IBAN: DE23654500700000012311,(BIC: SBCRDE66)
unter dem Stichwort „Nothilfe
Ebola“ eingezahlt werden
können, werden umgehend an die oben genannten Hilfsorganisationen
weitergeleitet und mit Spendenquittungen bestätigt.
20. September 2014
Schwäbische Zeitung
30.07.2014
Partnerschaft zum Ausbeuten
Deutschland schließt Rohstoffabkommen mit Peru
Frankfurter Rundschau
15.07.2014
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Stellungnahmen der einzelnen Parteien
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Elisabeth Jeggle
MdEP
(CDU)
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Maria Heubuch
Europakandidatin
(Bündnis 90 / Die Grünen)
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Tim Hundertmark
Europakandidat
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Gotthold Balensiefen
Europakandidat

Brasilien vor der Fußball-WM:
Friedliches Sportfest oder Bürgerkrieg?
Thomas Fischermann,
ZEIT-Büroleiter Südamerika, spricht in Biberach
Thomas Fischermann
Foto: © Vera Tammen, Die ZEIT
Presseartikel:
40 Jahre AKE
vom 27.11.2013
Arbeitskreis
Entwicklungspolitik Biberach/Riss e.V. (AKE),
Bei der Schule 6, 88437 Maselheim
Stellungnahme
Für den Vorschlag des Deutschen
Instituts für Entwicklungspolitik:
Ministerium für Globale
Entwicklung als Gebot der Stunde!
Der aus dem Deutschen
Institut für Entwicklungspolitik in Bonn kommende Vorschlag, das
bisherige Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) als „Ministerium für Globale Entwicklung“ neu zu
fassen und damit auch stärker zu gewichten, wird von uns nachdrücklich
unterstützt.
Eine damit verbundene Neuausrichtung der Politik – gerade auch mit Blick auf die neue Bundesregierung - könnte in weit stärkerem Maße den veränderten Gegebenheiten auf Weltebene gerecht werden. Dies wäre zudem angesichts der beschämenden, nicht länger hinnehmbaren Flüchtlingstragödien auf dem Mittelmeer bzw. an der Südgrenze der Europäischen Union dringend geboten. Die schockierenden Geschehnisse zeigen deutlich, wie sehr es auf eine verstärkte und gezieltere Bekämpfung der Fluchtursachen in den betreffenden Ländern ankommt. Unverzichtbar dafür ist auch das besser koordinierte Zusammenwirken von staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen. Zu der weiterhin dringlichen Armutsbekämpfung mit den bereits verfügbaren und laufend zu optimierenden Mitteln müsste jedoch die sich weltweit verschärfende Klima- und Ressourcenproblematik stärker berücksichtigt werden, sowie als dritter wichtiger Schwerpunkt die Förderung und Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit bei wissenschaftlich-technologischen Fragen. Erst mit einem solchen Gesamtansatz erhöhen sich die Chancen, die großen Herausforderungen, die sich der Menschheit stellen, zu bewältigen und gangbare Wege zu finden, die zu umweltverträglichem Wirtschaften, ausgleichender Gerechtigkeit und dauerhaftem Frieden führen können.
(Oktober 2013)
Zur öffentlichen Veranstaltung mit den Kandidaten zur Bundestagswahl aus dem Wahlkreis in Biberach
Um Aspekte weltweiter Verantwortung in den aktuellen Bundestagswahlkampf einzubringen, hatten sich Bewerberinnen und Bewerber des Wahlkreises zu einer Podiumsdiskussion in der Stadthalle Biberach eingefunden. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE). Dabei zeigte sich, dass in diesem Politikbereich viele Übereinstimmungen zwischen den Parteien zu verzeichnen sind. Gudrun Diebold von der ÖDP - die erste in der alphabetischen Reihenfolge - nahm Bezug auf die von der UNO ausgerufenen Millenniums-Ziele, mit denen sich fast alle Staaten der Welt verpflichteten, die weltweite Armut und deren Folgeerscheinungen bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Auch Europa dürfe trotz eigener Krise nicht nachlassen. Ihre Partei habe zudem Vorstellungen zu einem globalen Marshall-Plan entworfen. Um schonender mit der Natur umzugehen, müsse unser derzeitiger Lebensstil verändert werden, denn der "ökologische Fußabdruck", den wir hinterlassen, sei zu zerstörerisch. Der SPD-Kandidat MdB Martin Gerster sah es als großen Skandal an, dass es immer noch zu viel Armut und Hunger in der Welt gäbe. Der gegenwärtigen Regierung warf er vor, dem lange angestrebten 0,7% Entwicklungshilfeziel bei bester Kassenlage nicht näher gekommen zu sein. Allerdings gehe es nicht nur um Geld. Auf Zusammenarbeit mit gegenseitigem Lernen käme es ebenso an, wie auf Fragen der Gerechtigkeit und der Menschenrechte. Dazu passe nicht die Nähe zum militärischen Bereich, die der zuständige Minister Niebel suche. Auch die Stellenbesetzungen mit eigenen Parteimitgliedern sei fragwürdig.
Für die Linke nahm Ralph Heidenreich Bezug auf jüngste Katastrophen in billig produzierenden Ländern und forderte faire Preise und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Bei allen Wirtschaftsfördermaßnahmen gelte es, auf die Freiheit von Gewerkschaften zu achten. Waffenexporten, vor allem von verhängnisvollen Kleinwaffen – oftmals aus Deutschland – erteilte er eine strikte Absage.
sie, dass die früher oft so schädlichen Agrarexporte durch die EU
inzwischen längst gestoppt seien.
Die weitaus jüngste Kandidatin war Lisa Rudolf von den
"Piraten". Diese sähen sich
als eine weltweite Bewegung, die sich vor Ort um bessere Bedingungen für
Menschen einsetze. Untereinander vernetzt entstehe so eine Kraft, die
dem Frieden und einer besseren Zukunft dienen solle.
Eugen Schlachter von
Bündnis 90-Die Grünen konnte
als letzter Vieles seiner Vorredner für sich bestätigen.
Als ein wichtiges Element sah er das genossenschaftliche Arbeiten in
vielen Bereichen an. Eigeninitiative und Gemeinsinn würden dabei
gleichzeitig gefördert.
Schlechtes, nur Eliten zu Gute kommendes Regieren
gehöre bekämpft. In Bezug auf nachhaltiges, ökologisches Wirtschaften
müssten die Rahmenbedingungen enger gesteckt werden. Auf die Freiheit
des
Marktes allein könne man sich in Anbetracht der wachsenden
Umweltgefahren nicht mehr verlassen.
Die zahlreichen Zuhörer konnten anschließend Fragen stellen, die sich
auf verschiedene,
teils sehr konkrete Bereiche von Entwicklung und Umwelt bezogen.
(Biberach, 13.07.2013)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Dirk
Messner:
Zukunftschancen durch mehr Nachhaltigkeit
"Wir leben
in einer Zeitenwende von allergrößten Ausmaßen",
davon zeigte
sich Prof. Dr. Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für
Entwicklungspolitik in Bonn, bei seinem Vortrag im voll besetzten großen
Saal
des Gemeindehauses St. Martin in Biberach überzeugt.
Eingeladen
wurde er vom Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) im Rahmen
der Feiern zu seinem 40jährigen Bestehen, sowie dem Weltladen und der
Lokalen Agenda 21. Ausgelöst
würden die gewaltigen Veränderungen durch einige sich rasch
entwickelnde Staaten, die noch vor kurzem als wirtschaftlich wenig
bedeutende Länder galten, allen voran China mit seiner riesigen
Bevölkerung.
In
ihrem Gefolge gelänge es zunehmend weiteren Staaten,
selbst in Afrika mit aufzuschließen. Die alleinige
Vorherrschaft der westlichen Welt um die
USA und Europa gehe damit zu Ende, Zunächst
seien dies gute Nachrichten, da sich die Zahl
der
weltweit Armen so
deutlich verringere. Zurück blieben eher Staaten, die von Gewalt und
Kriegen
gezeichnet sind. In den meisten anderen erhöhe sich der Wohlstand und
der
größte Anteil der Mittelschichtbevölkerung der Welt lebe bald nicht mehr
in
westlichen Ländern.
Doch der
damit verbundene, stark ansteigende Rohstoff-, Energie- und
Umweltverbrauch stoße nun an die Belastbarkeit des gesamten Planeten.
Bereits jetzt schon drohten einzelne Teilsysteme zu kippen. Man könne
geradezu von einem neuen erd- und weltgeschichtlichen Zeitalter
sprechen, in
dem der Mensch daran gehe, die Gestaltungskraft der Natur weit zu
übertreffen.
In einem
Zukunftsausblick skizzierte
der Referent
daraus drei denkbare
Wege. Zum einem die Beibehaltung des jetzigen Wachstums mit unwägbaren,
wahrscheinlich
verheerenden Folgen, zum anderen den Versuch die
schädlichen Auswirkungen der Technik mit einem noch größeren Aufgebot an
Großtechnologien wieder einzufangen. Zuletzt die Umsteuerung auf eine
umweltverträgliche Produktions- und Lebensweise, wie etwa in Deutschland
mit der Energiewende ansatzweise versucht werde, was in der Welt mit
großer Aufmerksamkeit beobachtet würde. Die Möglichkeiten dazu seien
vorhanden, allerdings eile die Zeit und die Kooperationsmechanismen auf
internationaler Ebene seien leider noch wenig
ausgebildet.
Einige der großen, aufstrebenden Länder ließen aber durchaus Bereitschaft dafür erkennen, wie Messner in der anschließenden regen Diskussion betonte.
(Laupheim, 19.06.2013)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Öffentliche Mitgliederversammlung
Wahlen standen an bei der jüngsten
Mitgliederversammlung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik (AKE) im
Erzberger-Saal des Biberacher Gasthofes "Grüner Baum".
Eingeleitet wurden sie mit einem kurzen Fernsehfilm, der auf die meist
unbekannte, aber nicht selten problemreiche Herkunft vieler Rohstoffe
aufmerksam machte.
Eine Spur führte dabei
ins Hochland von Bolivien, wo in einer kleinen Mine unter gefährlichen,
ungesunden Bedingungen Metalle abgebaut werden, die sich in vielen
elektronischen Geräten unseres Alltagslebens wieder finden. Besonders
bewegend war das Schicksal einer alleinerziehenden Frau, die nur durch
diese schwere Arbeit das Leben ihrer Kinder sichern kann.
Auf solche Bilder und Verhältnisse immer wieder hinzuweisen und auf
Verbesserung zu drängen, sei die bleibende Aufgabe des Arbeitskreises,
betonte der Vorsitzende Dr. Alfons Siegel,
Maselheim, in seinem Rechenschaftsbericht.
In vielen Veranstaltungen sei man dazu auf grundsätzlichen,
übergreifenden Themen mit namhaften Referenten ebenso eingegangen, wie
auf aktuelle Ereignisse. Er dankte dabei seinen Mitstreitern im
Leitungsteam, besonders den freiwillig aus ihren Ämtern scheidenden
langjährigen 2.
Vorsitzenden Dr.
Fritz
Neher, Otterswang, und Marianne Frey, Ummendorf, die sich besonders um
das AKE-Partnerprojekt Espinar in Peru gekümmert hatte.Bei den
anschließenden Neuwahlen wurde Dr. Alfons Siegel wiederum in
seinem Amt bestätigt. Christoph Schmid, Laupheim, übernimmt das Amt des
Stellvertreters.
Für die Finanzen bleibt weiterhin Klaus Dollak, Mettenberg, zuständig.
In den Kreis der Beiratsmitglieder wurden Barbara Baumann, Ochsenhausen,
Norbert Jakob, Biberach. und - in Abwesenheit -
Martina Kühner, Ummendorf, gewählt.
Für das kommenden Jahr ist geplant, mit unterschiedlichen
Veranstaltungen auch auf das 40-jährige Bestehen des landkreisweit
ausgerichteten Arbeitskreises hinzuweisen, ebenso ist an eine lokale
Bezugnahme zur bevorstehenden Bundestagswahl gedacht.
Der neue AKE-Vorstand (v.l.n.r.) Kaus Dollak, Barbara Baumann, Christoph Schmid, Dr. Alfons Siegel und Norbert Jakob. Es fehlt auf dem Bild Beiratsmitglied Martina Kühner
(Biberach, 10.12.2012)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Martina Kühner aus Ummendorf
gibt Erfahrungsbericht über UNO-Konferenz
Wie
ging sie vor sich und was hat sie gebracht, die große UNO-Konferenz zur
Zukunft der Erde,
bei der hochrangige Vertreter von 190 Staaten im brasilianischen Rio de
Janeiro letzten Juni zusammenkamen?
Bei
einer öffentlichen Veranstaltung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik
(AKE) und des Weltladens in der TG-Gaststätte in Biberach konnte man
darüber Auskunft erhalten, denn AKE-Mitarbeiterin Martina Kühner aus
Ummendorf war im Rahmen einer Tätigkeit bei der Europäischen Kommission
als Teilnehmerin dabei.
Sie
teilte weitgehend die kritische Einschätzung vieler Experten und der
meisten Medienberichte über die wenig aussagekräftigen Ergebnisse.
Allerdings sei bei den oft weit auseinander liegenden Interessen vor
allem großer Staaten wie die USA oder China, sowie wichtiger
Ländergruppen kaum etwas anderes zu erwarten gewesen. Einige
interessante Ideen seien zwar eingebracht worden, doch blieb eher
unklar, was mit "grüner Wirtschaftspolitik"
gemeint war.
Zu
verbindlichen Handlungszielen, zu denen die EU noch am ehesten bereit
gewesen wäre, kam es deshalb nicht.
Hoffnungsvolle Ansätze konnten eher bei Treffen am Rande der
eigentlichen Konferenz, wie z. B. beim "Gipfel der Völker" ausgemacht
werden.
Dabei
zeige sich, betonte Martina Kühner mit Nachdruck, dass es nicht
notwendig sei, allein auf Ergebnisse der großen Politik zu warten. Jeder
könne in seinem eigenen Umfeld beginnen und so zu einem
Entscheidungsträger auf den verschiedensten zugänglichen Ebenen werden.
So etwa bei der Unterstützung des Vorhabens, Biberach zu einer
Fair-Trade- Stadt auszugestalten, die sich an Umwelt- und Gerechtigkeitsmaßstäben
ausrichtet. Auch könne es hilfreich sein, die eigenen Lebens- und
Konsumgewohnheiten wie durch eine Nachhaltigkeitslupe zu besehen auf
ihre Verträglichkeit für die Natur und die nachfolgenden Generationen.
Im
anschließenden Gespräch gab die Konferenzteilnehmerin auch Einblicke
hinter die Kulissen des politischen Großereignisses und legte ihre
persönlichen Hoffnungen für eine bessere Zukunft der Erde dar.
(Biberach, 15.09.2012)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Benefiz-Veranstaltung des Kabarett-Ensembles"OXi-family"
Ein sprühendes Feuerwerk an Wortakrobatik und Sprachwitz zündete jüngst das Kabarett-Ensemble OXi-family des Ochsenhausener Pädagogen Franz Baur mit seinen beiden jungen Assistentinnen Carina Gestle und Josefine Funk auf der Bühne des Biberacher Komödienhauses. Musikalisch unterstützt wurde es von Kerstin Högerle mit sorgfältig auf die Texte abgestimmtem Flötenspiel.
Bei den meist gereimten, oft auch in oberschwäbischer Mundart vorgetragenen Sprüchen und Gedichten musste man stets auf mancherlei, oftmals äußerst verzwickt und verwinkelt ineinander geschobene Wort- und Satzgebilde gefasst sein, ebenso auf rasche Kehrtwendungen in den erzählten Handlungen. So etwa in einem Gedicht, das zunächst eine harmlose Frühlingsstimmung zu beschreiben scheint, dann aber zu einer großen Ansammlung von Papiertüten inmitten der Landschaft führt, was sich wiederum als Kunstaktion des chinesischen Künstlers Kei d'Gug-Fut erweist. Für Nichtschwaben sei hier fairerweise die Übersetzung des Namens angefügt: Wirf die Tüte fort.
Amüsant
auch die Episode, in der für Tante Eulalias neues Huhn, schwäbisch
Henne, ein passender Frauenname gesucht wird. Zur Auswahl stehen Henn-
Riette, Ei-Ieen oder ganz zeitgemäß Lady Gaga.
Die vier
Akteure widmeten ihren Auftritt den beiden Biberacher Eine-Welt-
Initiativen Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und Weltladen. Durch
eine geschickte Überleitung mit einem passenden Gedicht, das
überraschend von dem aus dem westafrikanischen Sierra Leone stammenden,
derzeit in Maselheim lebenden Jerry Kontei vorgetragen wurde, gaben sie
Dr. Alfons Siegel vom AKE und Dr. Susanne Barth vom Weltladen
Gelegenheit, Anliegen und Arbeit ihrer jeweiligen Organisationen kurz
darzustellen. Fair gehandelte Getränke boten den Besuchern in der Pause
genügend Stärkung, um auch die zweite Halbzeit des sprachlichen
Angriffswirbels auf die Lachmuskeln gut und vergnüglich zu bestehen.
(Biberach, 08.07.2012)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Entwicklungszusammenarbeit neu
denken!
Hinter den Kulissen von Politik und Projektarbeit
Vera Baumann
Eine Art Heimspiel war der Vortrag der jungen Referatsleiterein für Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit im Berliner Entwicklungsministerium (BMZ) Vera Baumann im katholischen Gemeindehaus Ochsenhausen, ihrem Herkunftsort.
Auf Einladung des Arbeitskreises Entwicklungspolitik Biberach (AKE) und der Kolpingsfamilie Ochsenhausen legte sie vor zahlreichem Publikum die Leitlinien deutscher Entwicklungszusammenarbeit dar.
Die alte Form der Entwicklungshilfe sei einer Begegnung auf Augenhöhe gewichen. Die Anträge zu Projekten kämen aus den betreffenden Ländern, müssten gut begründet sein, um dann gleichberechtigt umgesetzt zu werden. Vieles sei weltweit bereits erreicht worden, wie etwa die deutliche Senkung der Kindersterblichkelt oder der verbesserte Zugang zu Bildung für Mädchen. Kritisch gestand sie ein, dass ein Drittel früherer Projekte als gescheitert angesehen werden müsste, allerdings mit dem späten Nutzen, wichtige Lehren daraus ziehen zu können.
Heute käme es vor allem auf Hilfe zur Selbsthilfe an, auch auf Nachhaltigkeit werde stets geachtet. Selbst Korruption könne durch entsprechende Maßnahmen erfolgreich eingedämmt werden. Bei der Zielsetzung müsse man wegkommen von einseitigen wirtschaftlichen Denkweisen hin zu einer umfassenden Vorstellung des Bruttosozialglücks, das auf Grundversorgung und Selbstbestimmheit der Menschen beruhe.
Großen Raum ihrer Ausführungen - übersichtlich mit einer ComputerPräsentation ergänzt - nahmen die Empfehlungen für jeden Einzelnen ein, vom gründlichen Informieren, zum Engagement in verschiedenen Organisationen vor Ort oder weltweit, aber auch beim Einkauf von gerecht gehandelter und menschenwürdig gefertigter Waren in Weltläden oder in Supermärkten.
In einer regen Diskussion ging es u. a. um das Problem billiger Agrarexporte in Länder der Dritten Welt bzw. um Welternährungsfragen.
Insgesamt war der Abend eine mit viel Charme und kluger Überzeugungskraft vorgetragene Werbung für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit.
(Biberach, 15.05.2012)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Öffentliche
Veranstaltung mit Prof. Dr. Dieter Senghaas in Biberach
Welche
Aussicht hat der Friede in einer Welt, die von großen Ungleichheiten und
Zerklüftungen geprägt ist?
Dieser Frage
ging der Friedensforscher und einstige Schüler des Wieland-Gymnasiums
Prof. Dr. Dieter Senghaas in einer öffentlichen Veranstaltung des
Arbeitskreises Entwicklungshilfe (AKE) im Saal des Gasthofes „Grüner
Baum“ in Biberach nach. Er stellte dabei sein neuestes Buch vor, das
sich mit dieser Thematik befasst.
Überraschend
begann er seine Ausführungen mit einem kurzen Blick in die Biberacher
Stadtgeschichte, in der es solche konfliktgeladenen Verhältnisse ebenso
gegeben hätte, besonders zur Zeit der beginnenden Glaubensspaltung. Die
Feindseligkeiten zwischen den beiden Seiten seien beträchtlich gewesen,
dennoch sei es gelungen, sie einzudämmen mit der bis heute währenden
gemeinsamen Nutzung der Stadtkirche. Solche aus Konflikten entstandenen
Lernprozesse ließen sich auch auf Weltebene immer wieder beobachten.
Gegenwärtig sei
die Welt von vier unterschiedlichen Teilwelten gekennzeichnet. Etwa 16%
der Menschen befänden sich in der Gruppe der wohlhabenden,
industrialisierten Länder. Ihre beherrschende Stellung zeige sich daran,
dass sie allein 70% des gesamten Welthandels bestritten.
Mit Abstand
folgten dann die beiden großen aufstrebenden Länder China und Indien und
mit weiterem Rückstand die große Zahl der geringer entwickelten Länder.
Am untersten Ende müsste sich ein Zehntel der Menschheit unter
schwersten Bedingungen in zerfallenden oder bereits aufgelösten Staaten
leben, mit wachsender Tendenz.
Solch schroffe
Ungleichheiten erweisen sich stets als friedensgefährdend und so käme es
darauf an, die bestehenden Gefälle zu verringern. Dabei könne ein Blick
in die eigene, europäische Entwicklungsgeschichte lehrreich sein. An
einigen erfolgreichen Beispielen zeigten sich wichtige Merkmale, wie
etwa die Vermeidung eines zu raschen, ungeschützten
Weltmarktanschlusses, eine hohe Bildungsbereitschaft, die Durchführung
von Landreformen und Agrarmodernisierungen.
Als momentan
gefährlich für den Frieden, selbst für stabile Industrieländer sah er
den weltweiten ungezügelten Finanzmarkt an, ebenso den großen Teil
einfacher Arbeitskräfte, die von der Wirtschaft selbst in besten Zeiten
nicht mehr berücksichtigt würden. Ebenso müssten die weiter gehenden
Rüstungsfortschritte auch nach Auflösung der Ost-West Konfrontation gut
im Auge behalten werden.
Darauf
hinzuweisen sei Aufgabe aller, insbesondere der vielen Aktionsgruppen,
wie der AKE in Biberach, dem er sich schon seit Jahrzehnten sehr
verbunden fühle.
(Biberach, 04.05.2012)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Bilanz deutscher Entwicklungsbemühungen
in Biberacher Vortrag
Den Geburtstagskuchen zum 50jährigen
Bestehen des Bundesministeriums
für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hatte er vorab
schon auf dem Biberacher Marktplatz verteilt. Dann aber wollte es der
Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) gemeinsam mit dem Biberacher
Weltladen genauer wissen.
In einer
öffentlichen
Veranstaltung hatten sie Professor Dr. Michael Bohnet,
langjähriger
Ministerialdirektor im BMZ, eingeladen, eine Bilanz des halben
Jahrhunderts deutscher Entwicklungsanstrengungen auf internationaler
Ebene
ziehen.
Mit einem Verweis auf die weltbürgerliche
Gesinnung Christoph Martin
Wielands begann er seinen Biberacher Vortrag.
Um die bleibenden großen
Herausforderungen besser angehen zu können,
sei es nötig,
mehr Entscheidungsfähigkeit
von der nationalen Ebene auf
internationale Institutionen zu verlagern. Positiv erwähnte
er dabei die
gewachsene Bedeutung des Internationalen Strafgerichtshofs. Zuvor hatte
der Referent die Galerie der bisherigen 11 Entwicklungsminister
abgeschritten mit einer kurzen Bewertung ihrer jeweiligen Amtszeit.
Insgesamt zeigte sich Professor Bohnet gemäßigt
optimistisch, nicht zuletzt
weil es in den meisten Religionen und Kulturen der Welt einen festen
Bestand
gemeinsamer menschlicher Grundvorstellungen gebe, der als verlässliches
Fundament dienen könne.
(Biberach, 14.02.2012)
Buchtipp:
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Bundestagsabgeordneter Rief spricht
zu entwicklungspolitischen Fragen
Als eine Form der globalen Nächstenliebe
könne
man den Einsatz für
eine gerechtere Welt und den Ausgleich zwischen armen und reichen
Staaten ansehen, betonte der Bundestagsabgeordnete aus dem Landkreis
Josef Rief in einem
öffentlichen
Vortrag im katholischen Gemeindezentrum St. Martin in Biberach.
Eingeladen hatte ihn der Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und der
Eine-Welt-Laden.
Zu Anfang seiner Ausführungen
ging er auf die sogenannten UN-Millenniumsziele ein, mit denen sich die
meisten Staaten der Welt verpflichtet hatten bis zum Jahr 2015 die
weltweite Armut und deren Begleiterscheinungen deutlich zu reduzieren.
Allerdings zeige eine Zwischenbilanz, dass die meisten der acht Ziele
wohl nicht erreicht würden.
Das gelte auch für
das Problem des Hungers, auf das sich Rief in seinen weiteren
Überlegungen
konzentrierte. Vor allem die Länder
Schwarzafrikas seien immer noch am stärksten
davon betroffen. Er zeigte sich aber
überzeugt,
dass die meisten dieser Länder
durchaus in der Läge
wären,
ihre Ernährungsprobleme
zu lösen,
sofern nur die richtigen Rahmenbedingungen dafür
gestellt würden.
Vor allem käme
es darauf an, dass Landwirte Sicherheit im Besitz von Grund und Boden
haben müssten,
Großgrundbesitz
und
überkommene
feudale Verhältnisse
blockierten die Entwicklung. Genossenschaftliche Zusammenschlüsse
und die Vergabe von Kleinkrediten könnten
viel bewirken, auch bei der Verbesserung der Anbaumethoden oder bei der
Einführung
neuer, ertragreicher Sorten. Deshalb müsse
die Entwicklungspolitik großen
Nachdruck auf die Schaffung und Einhaltung solcher Rahmenbedingungen
legen. Wo sie gegeben sind, könnten
auch hohe Nahrungsmittelpreise durchaus günstig
auf die Ernährungssituation
wirken, weil dadurch Anreize zum Anbau gefördert
würden,
wie etwa im westafrikanischen Ghana bereits festzustellen sei. Einen
guten Ansatz sah er auch beim jetzigen AKE-Förderprojekt
Espinar in Peru gegeben, einer landwirtschaftlichen Initiative für
1200 Familien im Andenhochland. Bei Sammlungen zu einem Vorgängerprojekt
hatte der Abgeordnete als Jugendlicher noch selbst tatkräftig
mitgeholfen, wie der Vorsitzende des AKE Alfons Siegel anhand von Fotos
zu belegen wusste.
(Biberach, 20.04.2011)
AKE-Bericht
von Christoph Schmid
Biberacher
Eine-Welt-Gruppen informieren
über
Bergbau in Peru
Der Biberacher
Arbeitskreis Entwicklungspolitik (AKE) und der Eine-Welt-Laden befassten
sich in einer
öffentlichen
Veranstaltung in der TG-Gaststätte
mit dem lateinamerikanischen Land Peru. Der AKE fördert
dort im Bezirk Espinar ein Projekt zur umweltgerechten Landwirtschaft.
Eingeladen war die peruanische Rechtsanwältin
Elena Muguruzu, die vor allem auf das Problem des Bergbaus in ihrer
Heimat aufmerksam machte. Ginge es allein nach den
gesamtwirtschaftlichen Daten, so die Referentin, könnte
Peru längst
ein wohlhabendes Land sein. Die Wirklichkeit vor Ort sehe aber anders
aus. Man könne
den Anteil an Armut unter der Bevölkerung
auf
über
50% veranschlagen.
Die
Bergbauunternehmen spielten bei den Fehlentwicklungen eine besondere
Rolle. Bis auf wenige Ausnahmen seien sie ganz in ausländischer
Hand. Ihr Ziel seien die vielen Bodenschätze,
vor allem Kupfer und Gold, das es in Peru reichlich gebe, allerdings
nicht mehr in konzentrierter Form wie früher,
sondern weiträumig
im ganzen Land verteilt.
Vom Reichtum
erhalte die einheimische Bevölkerung
nur wenig, zum einen wegen der niedrigen Steuern, die für
den Abbau bezahlt würden,
zum anderen benötigten
die hochtechnologischen Methoden kaum Arbeitskräfte.
Die bleibenden Folgen für
die Menschen seien aber oft verheerend. Gold werde meist im Tagebau
abgebaut in zum Teil sehr gesundheitsschädlichen,
umweltzerstörenden
Verfahren. Enorme Mengen an Erde, dabei auch landwirtschaftliche Nutzfläche
würden
dafür
bewegt, große
Mengen an Wasser verbraucht, beide sehr knappe Güter
in Peru. An mehreren Fällen
verdeutlichte die Referentin mit Fotos die Problematik, eindringlich
dabei das Bild, auf dem einige Bauern
über
ihr verlorenes Land hinweg schauen, das einem riesigen Abgrund
abgetragener Erde weichen musste. Nur in
äußerster
Ferne sind noch Streifen des ursprünglichen
Landes zu erkennen. Aber auch ein hoffnungsvolles Beispiel wurde
vorgestellt. Dort konnte der Konflikt "Land oder Gold" mit Hilfe einer
eingeforderten Bürgerentscheidung
zu Gunsten der Landwirtschaft entschieden werden. Ein Umdenken in der
Bevölkerung
habe eingesetzt. Die Menschen möchten
bei allen Entwicklungsplanungen mit einbezogen werden. Solche Ansätze
sollten bestärkt
werden. In weltweiter Sicht gehe es auch darum, Wege zu finden, den
enormen Rohstoffhunger vor allem in den Industrieländern
einzudämmen.
Das seien Aufgaben, zu denen viele, auch die Biberacher Gruppen,
Wichtiges beitragen könnten,
meinte die Peruanerin und dankte den zahlreichen Anwesenden für
ihr Interesse und die rege Gesprächsbereitschaft.
(Biberach, 28.02.2011)
17. April 2009
Elisabeth Jeggle
11.09.2008
16.08.2008
28.07.2008
22.07.2008
28.06.2008
12.08.2004
Entwicklung und Zusammenarbeit

25. Juli 2008
25. April 2008
Schwäbische Zeitung
22.11.2007
26.10.2007
21.09.2007
Schwäbische Zeitung
13.08.2007
Leitartikel:
Klimaschutz sichert auch den Frieden
von Herbert Beck
Schwäbische Zeitung
09.07.2007
Dr. Rainer Funk
Dr. Rainer Funk, Rainer, Psychoanalytiker in freier Praxis in Tübingen, Promotion über Erich Fromms Ethik und Fromms letzter Assistent; Rechteverwalter und Herausgeber seiner Werke (Erich Fromm-Gesamtausgabe in zwölf Bänden, DVA und dtv 1999). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sozialpsychologie, zuletzt: "Ich und Wir. Psychoanalyse des postmodernen Menschen" (dtv 2005). Verwalter des Erich Fromm-Archivs in Tübingen und Vorstandsmitglied der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft.
22.06.2007

Schwäbische Zeitung
18.05.2007
27.04.2007
vorgestellt vom Projekt-Team des AKE
30.03.2007
neue AKE-Adresse
w w w . a k e - b i b e r a c h . d e
weiterhin gültig bleibt
w w w . a k e - b i b e r a c h . d e .v u
Schwäbische Zeitung
26.01.2007
19. Januar 2007
"Was interessiert uns der Kongo"
Susanne Babila
Südwestrundfunk (SWR), Baden Württemberg)
Schwäbische Zeitung
13.12.2006
Buchtipps
01.12.2006
- Förderung umweltgerechter Landwirtschaft -
Juan Josi
(Länderreferent für Ecuador und Peru bei "Misereor", Aachen)
29.09.2006
- ARD-Auslandsberichterstattung -
Andreas Cichowicz
(Weltspiegel-Moderator im 1. Deutschen Fernsehen):
In einer Zeit, in der vom drohenden Zusammenprall der Zivilisationen die Rede ist, kommt es verstärkt darauf an, wechselseitiges Verständnis als eine Voraussetzung für interkulturellen Dialog und Weltfrieden zu fördern. Dafür haben nicht zuletzt die Massenmedien eine besondere Verantwortung. Andreas Cichowicz, Weltspiegel-Moderator im Ersten Deutschen Fernsehen und Chefredakteur des Norddeutschen Rundfunks, spricht in der AKE-Reihe „Eine Welt in den Medien“ über die ARD-Auslandsberichterstattung als Beitrag zum besseren Verständnis von Kulturen.
INFO
26.04.2006
Schwäbische
Zeitung
13.02.2006
Aus der Schwäbischen
Zeitung
13.02.2006
- In der Stadtbücherei Biberach -
ist die abgebildete entwicklungspolitische
Zeitschrift einzusehen.
Es wird empfohlen davon Gebrauch zu machen.
- Eine Welt in den Medien? -
Neue AKE-Reihe mit prominenten Referenten
„Eine Welt in den Medien?“ lautet nach den jüngsten Beratungen im Leitungsgremium des Arbeitskreises Entwicklungspolitik (AKE) das Schwerpunktthema für 2006, das er zusammen mit dem Biberacher Weltladen durchführt. In mehreren öffentlichen Veranstaltungen soll dabei aus der Sicht namhafter Vertreter verschiedener Massenmedien deren Rolle und Mitverantwortung für einen angemessenen Stellenwert globaler Herausforderungen samt der Frage nachgegangen werden: Wie können Medien das Zusammenwachsen der durch Wohlstandsklüfte gespaltenen Menschheit zu „einer Welt“ fördern? Für den Auftakt der Reihe am Freitag, 3. März, 20 Uhr in der Stadthalle Biberach wurde Gábor Paál vom Südwestrundfunk gewonnen, der für eine seiner Sendungen vergangenes Jahr mit dem Medienpreis Entwicklungspolitik des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgezeichnet wurde. Er spricht zum Thema: „Chancengleichheit im Internet? - Der digitale Nord-Süd-Konflikt“. In weiteren Vortragsabenden soll eine Persönlichkeit aus der Leutkircher Redaktion der Schwäbischen Zeitung sowie Weltspiegel-Moderator Andreas Cichowicz vom Deutschen Fernsehen zu Wort kommen. Mit beiden Stellen hat der AKE Kontakt aufgenommen und prinzipielle Zusagen erhalten. Die genauen Einzelheiten werden nach voller Klärung bekannt gemacht. Ferner ist in der Aktionsgruppe beabsichtigt, die Fußballweltmeisterschaft im Sommer zur näheren Information über soziale Notlagen, deren Ursachen und Linderungsmöglichkeiten beteiligter Entwicklungsländer zu nutzen. Beispielsweise sollen auf dem Biberacher Marktplatz vor dem Spiel gegen Ecuador zusammen mit Bananen von dort auch Grundinformationen über das südamerikanische Land angeboten werden.